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Newsletter 02/2024

04.03.2024 - Newsletter

Liebe Mitglieder der sLAG, liebe Freund*innen, liebe Interessierte,

 

das Jahr 2024 hat sicherlich das Potential für Sichtbarkeit. Wahlen auf kommunaler und europäischer Ebene sowie u.a. für den Sächsischen Landtag stehen über das Jahr verteilt an. Wir alle haben dabei die Möglichkeit, unsere Demokratie zu stärken mit unserer individuellen Entscheidung beim Kreuzchen Setzen. Sichtbar werden seit einigen Wochen auch viele, viele Menschen, die gemeinsam auf die Straße gehen und für den Erhalt eines demokratischen Miteinanders und gegen Rechtsextremismus demonstrieren, gegen einen gesellschaftlichen Rechtsruck und gegen die Verschiebung des Sagbaren in erinnerungspolitischen Zusammenhängen.

 

Leider unsichtbarer werden seit Jahresbeginn wieder historische Zeitzeugnisse in Sachsen wie die ehemalige Anstaltsscheune der Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein und spätere Busgarage der Tötungsanstalt durch einen Teilabriss sowie die Fabrikhalle des ehemaligen Flossenbürger Außenlagers in Dresden-Zschachwitz, die vor wenigen Tagen durch einen Brand zerstört wurde. Ein „Aus den Augen, aus dem Sinn“ darf hier nicht maßgebend sein, auch hier braucht es mehr Sichtbarkeit durch uns, um Entscheidungsträger*innen bewegen zu können, mehr für den Erhalt solch wichtiger Orte zu tun.

 

Auch die sLAG selbst will an verschiedenen Stellen sichtbarer und greifbarer für die Mitglieder und auch darüber hinaus sein: So konstituierte sich Anfang Februar 2024 der Beirat für Erinnerungskulturen der Stadt Dresden als beratendes und auch gestaltendes Gremium, in dessen Findungs- und Gestaltungsphase wir vertreten sind. Vorausgegangen war dem ein Interessenbekundungsverfahren der Stadt Dresden im vergangenen Jahr. Der Beirat versammelt zahlreiche Aktive aus der erinnerungskulturellen Landschaft der Stadt, Vertreter*innen aus Wissenschaft, Religionsgemeinschaften, dem Ausländer*innenrat Dresden und dem Stadtschüler*innenrat sowie je eine Vertretung aus dem Netzwerk Weltoffenes Dresden und der Dresdner Stadtratsfraktionen. Aufgabe des Beirates ist es, sowohl Empfehlungen für die Weiterentwicklung einer demokratischen, pluralistischen und inklusiven Erinnerungskultur der Stadt Dresden zu entwickeln, als auch konkret Gestaltungskonzepte mit zu erarbeiten. Wir berichten über weitere Entwicklungen.

 

Eine besondere Transformation von Erinnerungskulturen erleben wir in den letzten beiden Jahrzehnten durch den digitalen Wandel. Er bringt vielfältige neue Ungewissheiten, Möglichkeiten und neue Aufgabenfelder mit sich. Nicht nur die eher technischen Fragen im Zusammenhang mit der Digitalisierung von Analysedaten und damit verbundene Überlegungen zu Anschlussfähigkeiten von eigenen Schnittstellen, der Verwendung von Open-Source-Software etc. gilt es zu bearbeiten, sondern auch der Bedeutungszuwachs digitaler Medien, gerade für die junge Generation, muss methodisch und inhaltlich begleitet werden.

 

Seit 2022 sind wir als sLAG im Netzwerk Erinnerungskultur digital (ERDI) vertreten. Eine erste interdisziplinäre Tagung im Herbst 2022 unter dem Titel „Erinnerungskultur digital. Impulse, Herausforderungen und Strategien“ gab einen Einblick in die unterschiedlichen Kooperationsfelder dieses Gebietes, bot erste Perspektiven bzgl. Digitalisierung und Digitalität in der Erinnerungskultur und Raum zum intensiven Austausch zwischen mehr als 60 Initiativen und Einrichtungen. Mit Beginn des Jahres 2024 liegt nun der Tagungsband vor (darin auch ein Beitrag von Vertreter*innen der sLAG), der bei der Sächsischen Landeszentrale für politische Bildung bestellt werden kann. Ab Mitte des Jahres wird auch eine Online-Version zur Verfügung stehen.

 

Nicht zuletzt sichtbarer wird die sLAG durch ihre Öffentlichkeitsarbeit und seit dem 01.02.2024 ist die Stelle nun neu besetzt. Herzlich willkommen, lieber Kolja Lohf, in der sLAG! Wir freuen uns auf deine Unterstützung für unsere gemeinsamen weiteren Vorhaben.

 

Tobis Kley für den sLAG-Sprecher*innenrat

 

Aus dem Büro

Save the Dates – Jahresplanung der Fachstelle

Auch in diesem Jahr organisiert die sLAG-Fachstelle gemeinsam mit zahlreichen Kooperationspartner*innen öffentliche Veranstaltungen im Themenfeld der Erinnerungskultur.

 

Auf zwei Veranstaltungen möchten wir schon heute besonders aufmerksam machen und bitten darum, die Termine zu notieren. Am 01.06.2024, 18 Uhr, findet im Alten Heizhaus in Chemnitz eine Podiumsdiskussion zur Zukunft der sächsischen Erinnerungskultur mit den Fraktionsvertreter*innen Frank Richter (SPD), Volkmar Zschocke (GRÜNE), Franz Sodann (LINKE) sowie Iris Firmenich (CDU) statt und auch für unsere größte Jahresveranstaltung haben die Vorbereitungen bereits begonnen: Zum Erinnerungspolitischen Fachtag 2024, mit dem Thema Kunst und Erinnerungskultur, laden wir am 08.11. ins Dresdner Zentralwerk ein.

 

Natürlich starten wir mit dem Jahresprogramm schon vor Juni. Den Auftakt macht Lea Fischers Vortrag „Ländliche Erinnerungsarbeit im generationellen Wandel: Potentiale und Realitäten kleiner NS-Gedenkstätten in strukturell benachteiligten Regionen“ am 11.03., 18 Uhr, im Leipziger Capa-Haus, am 16.03. folgt unser erster Workshop des Jahres zum Thema NS-Zwangsarbeit in Bad Düben, am 19.04. laden wir zum Vernetzungstreffen Dresdner Norden ein und am 17.05., soweit die Vorschau an dieser Stelle, findet das erste diesjährige „Argumentationstraining gegen Rechts“ im Treibhaus Döbeln statt.

 

Wie gewohnt veröffentlichen wir alle Termine und ausführliche Informationen auf unserer Website, bei Facebook und Twitter sowie unter der entsprechenden Rubrik hier im Newsletter.

 

Es grüßen Jonas Kühne, Kolja Lohf und Jane Wegewitz, sLAG-Fachstelle für NS-Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung

 

Bushaltestelle in ländlicher Gegend (Foto: Olga Lioncat)

 

Vortrag „Ländliche Erinnerungsarbeit im generationellen Wandel“ von Lea Fischer

Nachdem im Dezember 2023 der Vortrag von Lea Fischer über „Ländliche Erinnerungsarbeit im generationellen Wandel: Potentiale und Realitäten kleiner NS-Gedenkstätten in strukturell benachteiligten Regionen “ ausfallen musste, holen wir ihn nun am 11. März 2024 im Capa-Haus nach.

 

Im Vortrag werden die Ergebnisse und Schlussfolgerungen einer Studie vorgestellt, die Erinnerungsarbeit an kleinen NS-Gedenkstätten in ländlichen Räumen in den Fokus nimmt. Zentrale Themen sind der generationelle Wandel in den Strukturen, gesellschaftlich-regionale Potentiale sowie spezifische Herausforderungen der strukturell benachteiligten Gedenkorte. Es soll außerdem darum gehen, was politische Entscheidungsträger*innen oder Bildungsorganisationen zur Unterstützung der Prozesse von ländlichen NS-Gedenkstätten tun können. Abschließend wird es ein Gespräch zum Vortrag geben.

 

Die Veranstaltung findet am 11.03.2024, 18 Uhr, im Capa-Haus in der Jahnallee 61, 04177 Leipzig statt. Zustätzlich wird es einen Livestream geben. Der Link zum Stream wird auf www.slag-aus-ns.de vorab veröffentlicht.

 

Vernetzungstreffen zur partizipativen Erschließung von Stätten der NS-Zwangsarbeit in Sachsen

Am 16.03.2024 laden die Stiftung Sächsische Gedenkstätten, die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus und die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen, dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen und dem Naturpark Dübener Heide zum 3. Vernetzungstreffen ein.

 

Mit zwei Workshops möchten wir an dem Tag den Fokus auf die praktische Erfassung ehemaliger Zwangsarbeitsorte und Spurensuche-Projekte in der lokalhistorischen Vermittlungsarbeit richten. Im Anschluss wird es eine Exkursion über einen Teil des ehemaligen Lagers „Heide“ geben.

 

 

Weitere Informationen zu den Inhalten der beiden Workshops sowie der Exkursion findet ihr auf unserer Webseite unter: https://slag-aus-ns.de/termine/vernetzung_zwangsarbeit_bad_dueben_2024/

 

Anmeldung und Angabe zum gewünschten Workshop bis zum 01.03.2024 an veranstaltungen@stsg.de

 

Ausleihexemplar der Ausstellung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“

Im Rahmen des Themenjahrs „1933 – Wege in die Diktatur“ haben wir 2023 mit zahlreichen Mitgliedern und Kooperationspartner*innen eine sachsenweite Tour der Ausstellung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ mit Begleitprogramm organisiert und rund 4.500 Menschen erreicht, einen kurzen Rückblick gestattet ein Video bei YouTube.

 

Unser Exemplar der Ausstellung verleihen wir nun auf Anfrage an Mitglieder des Netzwerks und andere Interessierte in Sachsen. Alle Informationen dazu haben wir online veröffentlicht und im pdf „Leihinfos“ (Download) zusammengefasst. Zur Verfügbarkeit informieren wir gern nach Anfrage per E-Mail an info@slag-aus-ns.de

 

Ausstellungseröffnung Schloss Colditz, 10.06.2023 (Foto: sLAG)

 

Aus dem Netzwerk

NS-Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion: Virtuelle Rundgänge zur HASAG in Taucha

Seit Februar 2024 sind vier virtuelle 360°-Rundgänge zu NS-Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion bei der Hugo Schneider AG (HASAG) in Taucha online zugänglich. Sie wurden im Sommer 2023 im Rahmen des Moduls „Geschichte im Museum“ von Studierenden am Historischen Seminar der Universität Leipzig erstellt. Ausgehend vom noch erhaltenen ehemaligen „Gefolgschaftshaus“ der HASAG widmen sie sich auf verschiedenen Routen der Geschichte der Rüstungswerke, dem KZ-Außenlager, der „Betriebsgemeinschaft“ des Konzerns sowie der Nachgeschichte von Kriegsproduktion und NS-Zwangsarbeit vor Ort. Als virtuelle Exkursionen für breite Zielgruppen verknüpfen sie historische Zusammenhänge mit Dokumenten sowie Fotos.

 

Startbild des virtuellen Rundgangs „Die HASAG in Taucha: NS-Zwangsarbeit und Rüstungsproduktion“ (Foto: OpenStreetMap)

 

Die Rundgänge sind Teil des Forschungsprojekts „Unternehmenskultur, Zwangsarbeit und Judenmord beim Leipziger Rüstungskonzern HASAG“, das von der Alfred Landecker Foundation gefördert und vom Historiker Dr. Martin Clemens Winter geleitet wird. Kooperationspartner*innen waren die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig und Solidarische Alternativen für Taucha (SAfT) e.V.

 

Die Rundgänge sind über die digitale Karte der Gedenkstätte für Zwangsarbeit abrufbar: https://zwangsarbeit-in-leipzig.de/karte/850.

 

Dr. Martin Clemens Winter

 

Zum geplanten Umbau der ehemaligen Busgarage der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein

Rund 13.720 vorwiegend psychisch kranke und geistig behinderte Menschen wurden 1940 und 1941 in der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein ermordet. Nur durch eine Infrastruktur konnten die Morde und Deportationen systematisch organisiert und umgesetzt werden. Dazu gehörten die sogenannten „Grauen Busse“, für die in Pirna-Sonnenstein die ehemalige Anstaltsscheune als Garage diente. Das Gebäude steht seit 1990 leer und seit 1992 unter Denkmalschutz. Im November begann der Eigentümer des Gebäudes mit einem Teilabriss: das Dach und Innenwände sind bereits entfernt. Geplant ist, dort Eigentumswohnungen zu errichten, die die Grundstruktur und Sichtbarkeit der Geschichte nahezu beseitigen. Gegen dieses Vorhaben bildete sich nun eine Initiative, die aus regional und überregional Engagierten besteht und ihr Unverständnis für das Vorhaben und die Erteilung der Baugenehmigung öffentlich macht.

 

Am 23.02.2024 organisierten wir vor Ort eine Kundgebung an der rund 75 Menschen teilnahmen. In mehreren Redebeiträgen wurde Entsetzen geäußert, auf die Bedeutung der Busgarage und auch die Schicksale der in Pirna-Sonnenstein ermordeten verwiesen. Die Initiative sucht nun nach Möglichkeiten, die Umsetzung der Baupläne abzuwenden oder zumindest zu ändern. Wichtig ist aber vor allem, dass eine breite Öffentlichkeit für das Thema sensibilisiert wird. Unter anderem wird noch nach weiteren Unterzeichner*innen für die Petition zum Erhalt der ehemaligen Busgarage gesucht:

 

https://www.change.org/p/verhindern-sie-die-entsorgung-von-zeugnissen-der-geschichte-des-m%C3%B6rderischen-hitlerregimes?redirect=false

 

Alina Gündel, AKuBiZ e.V.

 

Abrissarbeiten an der ehemaligen Busgarage der Tötungsanstalt Pirna-Sonnenstein, 24.11.2023 (Foto: Axel Drieschner)

 

Sächsische Justiz verneint Strafbarkeit der Verwendung des Begriffs „Bombenholocaust“

Die Bemühungen des Bündnisses gegen Antisemitismus in Dresden und Ostsachsen (BgA Ostsachsen), das Zeigen und Verwenden des Begriffs „Bombenholocaust“ zur Bezeichnung der Bombardierung Dresdens im Februar 1945 rechtlich untersagen zu lassen, haben einen herben Rückschlag erfahren. Nachdem bei Gedenkveranstaltungen am 13. Februar 2022 ein Transparent mit eben jenem Begriff gezeigt worden war, erstattete das Bündnis vertreten durch die Rechtsanwältin Dr. Kati Lang Ende März Anzeige. Ein knappes Jahr später stellte die Staatsanwaltschaft Dresden das Verfahren ein und verneinte die Strafbarkeit. Das BgA Ostsachsen legte dagegen umgehend Beschwerde bei der Generalstaatsanwaltschaft ein, von der nun eine Einstellungsverfügung erging.

 

Im Zusammenhang mit dieser Entscheidung sind nicht nur Geschichtsklitterung oder unzulässige historische Analogien problematisch. In unserem Kampf gegen Antisemitismus stehen wir eng zusammen mit jüdischen Organisationen, Institutionen und deren Mitgliedern. Die Verletzungen, die solcherart Versuche, den industriell organisierten Massenmord zu relativieren, insbesondere bei den Betroffenen des Holocaust verursachen, machen auch uns betroffen. In tiefer Verbundenheit mit unseren Mitmenschen treten wir solchen Äußerungen und den ihnen zugrunde liegenden Haltungen öffentlich und konsequent entgegen.

 

Ein Begriff wie „Bombenholocaust“ verwischt gezielt die notwendige Unterscheidung zwischen den Opfergruppen des Zweiten Weltkrieges und ebnet die jüdische Erfahrung ein.

 

Der Holocaust war keine Kriegshandlung. Der Holocaust wurde gegen den eigenen Selbsterhaltungstrieb der Deutschen auch dann noch fortgesetzt, als der Krieg schon längst verloren war. Mit der restlosen Vernichtung aller Jüdinnen und Juden verbanden die deutschen Täter*innen einen fanatischen Glauben an Erlösung. Im Unterschied zu Kriegshandlungen, ob gegen aktiv Kämpfende oder gegen Zivilist*innen gerichtet, bedeutete der Holocaust einen zivilisatorischen Bruch mit dem Humanismus und der Aufklärung.

 

In Zeiten, in denen die Verharmlosung des Holocaust und der ihm zugrundeliegenden nationalsozialistischen Politik der Diskriminierung und Verfolgung von Jüdinnen und Juden immer mehr Zustimmung erfährt, zeigt der juristische Einspruch des BgA Ostsachsen eine Grenze auf, die beim Diskurs über unsere Vergangenheit und Gegenwart nicht überschritten werden darf, weil damit die menschenverachtende Politik des nationalsozialistischen Deutschlands und der Holocaust relativiert werden. Wenn eine solche Grenzüberschreitung im Zusammenhang mit rechten Aufmärschen geschieht, muss auch den Verantwortlichen bei der sächsischen Justiz klar sein, dass damit der Boden wissenschaftlicher Debatte in Richtung politischer Instrumentalisierung verlassen wurde. Die jüngste Entscheidung nährt somit auch den Verdacht, dass hier grundlegende historische Zusammenhänge ignoriert werden, was zur Fehleinschätzung der Tragweite einer solchen Entscheidung führt.

 

Felix Pankonin, sLAG-Sprecher und Mitglied des BgA Ostsachsen

 

„Das Kriegsende im Tharandter Wald. Ein Mitmach-Raum-Tagebuch“: Die Folgen der Bombardierung Dresdens und der Durchzug des 1. Todesmarschs

Die Bombardierung Dresdens am 13. Februar 1945 hatte gravierende Auswirkungen auf die Orte des Tharandter Waldes. In den Folgetagen flüchteten Menschen massenhaft in das Gebiet, viele wurden dort notdürftig versorgt und untergebracht.

 

Über die heutige B 173, eine der großen Fluchtrouten aus dem brennenden Dresden, führte am 17. Februar 1945 auch der erste von insgesamt drei Todesmärschen durch das Gebiet des Tharandter Waldes. Der Marsch von über 1.000 meist jüdischen Mädchen und Frauen war vermutlich einer der grausamsten Todesmärsche überhaupt. Er hatte mit der Evakuierung der Außenlager des KZ Groß-Rosen Schlesiersee I + II im polnischen Sława bei eisigen Temperaturen schon am 21. Januar 1945 begonnen.

 

Das im Februar 2023 veröffentlichte Raum-Tagebuch „Das Kriegsende im Tharandter Wald“ wird nach wie vor vom Projektteam gepflegt. Die Einträge zum Februar 1945 findet ihr hier und die zum März 1945 hier.

 

Anke Binnewerg für das Projekt „Das Kriegsende im Tharandter Wald – Ein Mitmach-Raum-Tagebuch“

 

Ausschnitt der Webseite des Projektes „Mitmach-Raum-Tagebuch. Das Kriegsende im Tharandter Wald (Abbildung: Anke Binnewerg)

 

Rückblick Dresdner Mahngang Täter*innenspuren 2024: Tatorte der NS-Wohlfahrt

 

Mahngang 2024 Tatorte der NS-Wohlfahrt. Ausschnitt der Webseite gedenkplaetze.info (Abbildung: mapbox)

 

Der seit nunmehr 14 Jahren von „Dresden WIEdersetzen“ veranstaltete Mahngang Täter*innenspuren thematisierte dieses Jahr ausgewählte Felder der Sozialen Arbeit im NS.

 

Zum diesjährigen Mahngang am 18.02.2024 kamen zwischen 350 und 500 Interessierte aller Altersgruppen zusammen. Sie alle vereinte das Interesse an der NS-Wohlfahrt, daran, wie sie organisiert war, wer davon profitierte, wer davon ausgeschlossen war und wie diese Ausgrenzung und Gewalt in Dresden verwaltungstechnisch organisiert war. Bereits in der Anmoderation des Mahnganges wurde festgestellt, „dass es in der Struktur dieser Arbeitsfelder liegt, dass da nicht prominente Einzeltäter*innen zu finden sind, sondern wir es mit einer Vielzahl von Verwaltungsmitarbeiter*innen, Fürsorger*innen, Diakonen, Ärzt*innen und Krankenschwestern zu tun haben, die an Prozessen mitgewirkt haben, die schließlich zu Ausgrenzung, Verstümmelung und Mord geführt haben.“

 

Erste Station des Rundgangs war die Rosenstraße 79, wo sich ein Heim für obdachlose Frauen und Kinder befunden hat. Menschen ohne Wohnung wurden dort als „Bettler“ oder „Asoziale Elemente“ stigmatisiert, entwürdigenden Untersuchungen ausgesetzt und mussten auf jegliche Privatsphäre verzichten. Auch zu Zwangssterilisationen an Frauen kam es an diesem Ort, nicht wenige starben daran. Die obdachlosen Menschen wurden verfolgt und vernichtet. Dies war die mörderische Methode der Nazis, die Obdachlosigkeit zu beseitigen.

 

Wir gingen dann zur Reitbahnstraße 7, zu einem ehemaligen Kindergarten. Es gab in der Zeit des Nationalismus zu wenig Kindergärten, obwohl jüdische Familien für ihre Kinder keinen Anspruch auf Kindergärten mehr hatten. Die nationalsozialistische Familienpolitik sah vor, dass die Mutter für die Erziehung und Betreuung der Kinder alleinig verantwortlich war. Im weiteren Verlauf des Krieges wurden Frauen aber mehr und mehr in der Rüstungsindustrie eingesetzt, was die prekäre Situation der Kindergärten noch zuspitze. Der NS-Staat versuchte über die Kinder Einfluss auf die Eltern auszuüben und formte die Kindergärten zu ideologischen Einrichtungen um.

 

Die nächste Station war das Tagesheim für weibliche „Wohlfahrtserwerbslose“ mit der Adresse Ferdinandstraße 17. Die Frauen hatten keinen Anspruch auf Leistungen der Arbeitslosenversicherung und waren auf die Unterstützung der Kommunen angewiesen, die aber total überfordert waren. Die Gemeinden hatten das Ziel, die Anzahl der weiblichen Wohlfahrtempfängerinnen zu reduzieren und nutzten dafür entwürdigende Methoden von Kontrollen und Zwangsmaßnahmen. Die Anzahl dieser Menschen sank in den Augen der Kommune, tatsächlich aber waren die Frauen noch da, sahen jedoch den Verzicht auf die kommunale Unterbringung als das kleinere Übel an.

 

Der Rundgang endete beim ehemaligen Amt für Erb-und Rassenpflege auf der Theaterstraße 14. Auf Beschluss des Stadtrates von 1934 sollte Dresden „Deutsche Stadt der Volksgesundheit“ werden. In diesem Rahmen sollte das bestehende Krankenhaus Johannstadt zu einer Vorzeige-Einrichtung des deutschen Gesundheitswesens werden. Die Leitungsstruktur des Krankenhauses wurde nach dem Führerprinzip in die Hände einer einzelnen Person gelegt. Die Aufgabe war es, mit allen Mitteln eine „leistungsfähige Rasse“ zu entwickeln. Dafür wurden brutale Selektionen von Menschen durchgeführt. Die Verwaltung dieser verbrecherischen Selektion oblag dem Amt für Erb- und Rassenpflege. Bereits 1933 wurde mit dem „Gesetz zur Verhütung erbkranken Nachwuchses“ die juristische Grundlage dieser Verbrechen geschaffen.

 

Insgesamt war es ein erschütterndes Bild, welches vom „Wohlfahrtsstaat“ gezeichnet wurde. Die Erarbeitung der Texte für diesem Mahngang erfolgte unter der Verantwortung von Solvejg Höppner und der tatkräftigen Mitarbeit von Uwe Hirschfeld, welche die Studierenden der EHS anleiteten. Ihnen und den vortragenden Kulturschaffenden herzlichen Dank für diesen Mahngang.

 

Dieter Gaitzsch

 

Stellenausschreibung

Der AKuBiZ e.V. in Pirna sucht zum nächstmöglichen Zeitpunkt eine*n Projektmitarbeiter*in für das Projekt „Demokratie und ihre Gefahren im Gestern und Heute“. https://akubiz.de/20-verein/812-stellenausschreibung-projektmitarbeiter-in

 

Publikationen

Martin Kretschmer und die Wurzeln der heilpädagogischen Einrichtung in Bonnewitz

2012 erschien bereits eine Broschüre über Martin Kretschmer, den Gründer der Bonnewitzer Einrichtung, der 1942 in einem Außenlager des KZ Sachsenhausen ermordet wurde. Im Dezember letzten Jahres folgte nun eine erweiterte Fassung in Buchform, die nicht nur die Geschichte des Instituts und die Verfolgung durch die Nazis thematisiert, sondern auch Mitarbeitende und im Institut untergebrachte Kinder vorstellt.

 

Anfang der 1930er Jahren hatte Kretschmers spätere Frau Annemarie Spitzner das „Institut“ in Dresden gegründet. Die Eröffnung einer heilpädagogische Einrichtung in Bonnewitz bei Pirna durch Kretschmer datiert auf den Herbst 1935. Spätestens mit dem Umzug nach Bonnewitz geriet das Institut in das Visier von Nazis, die eine Schließung erzwingen wollten. Doch erst im Sommer 1941 begann die Auflösung. Martin Kretschmer wurde in Bonnewitz verhaftet, zunächst ins Polizeigefängnis Dresden verschleppt und von dort aus ins Konzentrationslager Sachsenhausen deportiert. Er starb am 19.02.1942 im Außenlager Klinkerwerk.

 

Die Publikation (Softcover, 100 Seiten mit zahlreichen Abbildungen), herausgegeben von der Heilpädagogik Bonnewitz gemeinnützige Stiftung und dem AKuBiZ, ist für 10€,- über den AKuBiZ-Shop zu erwerben.

 

 

Erinnerungskultur digital. Herausforderungen und Chancen für die historische und politische Bildung

Der digitale Wandel prägt neue Formen der Erinnerungskultur in Deutschland. Die Möglichkeiten digitaler Bereitstellung von Zeitzeugnissen und innovativer Wissensvermittlung werden zahlreicher und vielseitiger. Wie stellen wir uns die Erinnerungskultur im digitalen Zeitalter vor?
In diesem Sammelband, der an eine Tagung in Dresden im Oktober 2022 anknüpft, kommen Vertreterinnen und Vertreter aus Fachwissenschaften und Bürgerwissenschaften (Citizen Science), aus Gedenkstätten und Gedächtniseinrichtungen (Archiv, Bibliothek, Museum), aus zivilgesellschaftlichen Initiativen und Einrichtungen der historisch-politischen Bildung zu Wort. Die Erfahrungsberichte und Impulse wollen dazu anregen, die Zusammenarbeit der Einrichtungen und Initiativen auszubauen, durch Vernetzung dezentrale Projekte zu verbinden und zu stärken.

Sächsische Landeszentrale für politische Bildung, Dresden 2023, 288 S., Link zur Bestellung

 

 

Sonstiges

Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen 2026

Jüdische Kultur und jüdisches Leben in Vergangenheit und Gegenwart werden 2026 erstmals ein Jahr lang und dezentral in ganz Sachsen in den Fokus gerückt und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich gemacht – 100 Jahre nach der Gründung des ersten sächsischen Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden.

 

Mit Veranstaltungen und Ausstellungen soll dabei der Reichtum der jüdischen Geschichte und Kultur sowie des jüdischen Lebens in Sachsen gestern, heute und morgen aufgezeigt und gewürdigt werden. Das Themenjahr bietet Raum für Begegnung, Austausch und neue Perspektiven. Beitragen können alle Kultursparten von Theater über Oper und Film, bildender und darstellender Kunst bis zu Museen sowie wissenschaftliche Einrichtungen, Vereinen, Verbänden, Schulen u.v.m.

 

Die Realisierung des Projektes wurde dem Staatlichen Museum für Archäologie Chemnitz (smac) übertragen, das im ehemaligen Kaufhaus Schocken zuhause ist und sich in drei Dauerausstellungen mit der deutsch-jüdischen Geschichte des Museumsgebäudes, seines Architekten und des Inhabers beschäftigt.

 

Anja Lippe für das Projekt „Jahr der jüdischen Kultur in Sachsen 2026“

 

Ausschreibung für Jüdisches Bildungs-, Vermittlungs- und kulturelles Begegnungszentrum am Alten Leipziger Bahnhof

Der Alte Leipziger Bahnhof in unmittelbarer Nähe zum Bahnhof Neustadt soll künftig Gedenkort sein und ein Jüdisches Bildungs-, Vermittlungs- und kulturelles Begegnungszentrum beherbergen. Die Landeshauptstadt Dresden hat dazu eine Ausschreibung zum Nutzungs- und Betreibungskonzepts veröffentlicht.

 

Interessierte Verbände, Initiativen, Institutionen und Arbeitsgemeinschaften können ihr Angebot bis zum Montag, 8. April 2024, im Amt für Kultur und Denkmalschutz einreichen. Das Konzept soll auch einen Vorschlag enthalten, welche Initiative oder Institution aufgrund entsprechender Erfahrungen und Kompetenzen das Jüdische Bildungs-, Vermittlungs- und kulturelle Begegnungszentrum betreiben könnte.

 

Weitere Informationen: Jüdisches Leben in Deutschland (dresden.de)

 

Die Frist für das Einreichen eines Nutzungs- und Betreibungskonzepts ist der 8. April 2024.

 

Newsletter
Unser nächster regulärer Newsletter erscheint im April 2024. Bis dahin veröffentlichen wir Termine, Mitteilungen und Kurznachrichten wie gewohnt unter www.slag-aus-ns.de, bei Facebook, bei Bluesky und Twitter.

 

22.04.2024
Redaktionsschluss Newsletter April

 

Veranstaltungen

Hier findet ihr interessante Veranstaltungen unserer Mitglieder und der Fachstelle. Bitte informiert euch auch auf den Websites der Veranstalter*innen über den aktuellen Stand und Anmeldemodalitäten.

 

28.02.2024, 17:00 Uhr
Vortrag: „Die NSDAP in Sachsen. Von den Anfängen bis in den Untergang (1921 – 1945)“, mit Daniel Ristau, Ort: Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster, Zittau


01.03.2024, 15:00 Uhr
Erzählcafé Venerologische Stationen in der DDR, Initiativkreis Riebeckstraße 63, Ort: Leipzig


07.03.2024, 9:00 – 17:00 Uhr
Stolpersteinverlegung im Beisein von Gunter Demnig, Ort: Leipzig


08.03.2024, 10:15 Uhr
Stolpersteinverlegung für Berthold und Julia Altmann im Beisein von Gunter Demnig, Ort: Schlüterstraße 32, Dresden Striesen


08.03.2024, 19:30 Uhr
„Unsterblichkeit der Sterne. Verb(r)annte Bücher, ‚verfemte‘ Komponisten, unvergängliche Ideen“. Ein literarisch-musikalischer Abend im Gedenken an die Opfer der deutschlandweiten Bücherverbrennungen vom 10.05.1933, Ort: Foyer Gerhart-Hauptmann-Theater, Zittau


11.03.2024, 18:00 Uhr
Vortrag: „Ländliche Erinnerungsarbeit im generationellen Wandel: Potentiale und Realitäten kleiner NS-Gedenkstätten in strukturell benachteiligten Regionen“, mit Lea Fischer, Ort: Capa-Haus, Leipzig
Eine Veranstaltung der sLAG in Kooperation mit der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen und der VVN/BdA Leipzig.


12.03.2024, 18:00 Uhr
Vortrag und Gespräch: „Als Jude in der DDR“, mit Herbert Lappe, AKuBiZ e.V., Ort: Kulturkiste Pirna – Sächsische Zeitung, Pirna


14.03.2024 18:00 Uhr
Film und Gespräch: „Herr Schmidt von der Gestapo“, Deutsches Hygiene Museum, Dresden


16.03.2024, 09:30 Uhr
Vernetzungstreffen: „NS-Zwangsarbeit in Sachsen. Erfassung und Spurenlesen“, Ort: Naturpark Haus Dübener Heide, Bad Düben
Eine Veranstaltung der sLAG, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Kooperation mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen, dem Landesamt für Denkmalpflege und dem Naturpark Dübener Heide.


17.03.2024, 14:00 Uhr
Führung: „Der Alte Jüdische Friedhof – Geschichte und Besonderheiten“, HATiKVA e.V., Dresden


20.03.2024 16:00 Uhr
Filmvorführung: „Masel Tov Cocktail“, HATiKVA e.V., Dresden
Anmeldung über die Volkshochschule Dresden, Kurs: 24F1310


21.03.2024, 19:30 Uhr
„Unsterblichkeit der Sterne. Verb(r)annte Bücher, ‚verfemte‘ Komponisten, unvergängliche Ideen“. Ein literarisch-musikalischer Abend im Gedenken an die Opfer der deutschlandweiten Bücherverbrennungen vom 10.05.1933, Ort: Kulturfabrik Meda, Mittelherwigsdorf


22.03.2024, 9:30 – 18:00 Uhr
Gedenkstättenfahrt: „Zeitenblicke. Theresienstadt 1941-1945 – Ghetto und Konzentrationslager“, Brücke|Most-Stiftung, Ort: Gedenkstätte Terezín, Terezín


23.03.2024, 9:00 – 17:00 Uhr
Gedenkstättenfahrt: „Zeitenblicke. Lidice 1942 – ein Symbol der NS-Grausamkeit“, Brücke|Most-Stiftung, Ort: Gedenkstätte Lidice, Lidice


07.04.2024, 11:00 Uhr
Führung: „Zwischen Kommerz und Kunst: Die Bankiersfamilie Arnhold“, HATiKVA e.V., Dresden


12.04.2024
Anmeldeschluss Vernetzungstreffen: „Erinnerungskultur(en) Dresdner Norden“


14.04.2024, 14:00 Uhr
Führung: „Der Alte Jüdische Friedhof – Geschichte und Besonderheiten“, HATiKVA e.V., Dresden


18.04.2024, 9:00 – 17:00 Uhr
Gedenkstättenfahrt: „Zeitenblicke. Gedenkstätte Stalag VIII A in Zgorzelec und Zwangsarbeit in Görlitz“, Brücke|Most-Stiftung, Ort: Gedenkstätte und Bildungszentrum Stalag VIII A, Zgorzelec


18.04.2024, 19:00 – 21:00 Uhr
Vortrag: „Das Leipziger Diakonissenhaus im Nationalsozialismus – Städtisches Gesundheitswesen zwischen Fürsorge und Verbrechen“, mit Fruzsina Müller, Initiativkreis Riebeckstraße 63, Ort: Leipzig


19.04.2024, 14:00 Uhr
Vernetzungstreffen: „Erinnerungskultur(en) Dresdner Norden“, Ort: Zentralwerk, Dresden
Eine Veranstaltung der sLAG


19.04.2024
Narzissen-Kampagne in Erinnerung an den Aufstand im Warschauer Getto am 19.04.1943, Meetingpoint Memory Messiaen e.V., Ort: Görlitz


21.04.2024, 11:00 & 12:30 Uhr
Sonderführung in der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain im Rahmen des „Regionalen Entdecker Tages“, Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, Ort: Zeithain


26.-28.04.2024, 16:00 Uhr
Wanderwochenende: „Geschichte erinnern, Zukunft gestalten: Gedenkarbeit in der Sächsischen Schweiz“, Educat Kollektiv, Ort: Rathewalde

 

Tipps

Hier findet ihr interessante Veranstaltungen , die außerhalb vom Netzwerk organisiert werden. Bitte informiert euch auch auf den Websites der Veranstalter*innen über den aktuellen Stand und Anmeldemodalitäten.


01.03.2024, 16:00Uhr
Führung: „Die Gartenstadt Hellerau im Nationalsozialismus“, mit Claudia Dietze und Robert Badura, Ort: Besucherzentrum Hellerau, Dresden
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmensprogramms „Schichten – Künstlerische Praktiken des Erinnerns und Gedenkens“


02.03.2024, 11:00Uhr
Führung: „Die Gartenstadt Hellerau im Nationalsozialismus“, mit Claudia Dietze und Robert Badura, Ort: Besucherzentrum Hellerau, Dresden
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmensprogramms „Schichten – Künstlerische Praktiken des Erinnerns und Gedenkens“


03.03.2024, 15:00 Uhr
Führung: „Zittau33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz“, Ort: Museum Franziskanerkloster, Zittau


05.03.2024, 17:00 Uhr
Vortrag: „‚Machtergreifung‘ 1933 – Das Beispiel Zittau und Umgebung“, mit Dr. Lars-Arne Dannenberg, Ort: Museum Franziskanerkloster, Zittau


06.03.2024, 16:00-18:00 Uhr
öffentliche Führung: Ausstellung „Deine Anne. Ein Mädchen schreibt Geschichte“, Ariowitsch-Haus, Ort: Neues Rathaus, Leipzig
Interessierte können sich noch für die öffentliche Führung unter bildung@ariowitschhaus.de anmelden.


09.03.2024, 11:00 Uhr & 16:30 Uhr
Stadtführung: „Täterspuren in Zittau“, mit Armin Pietsch, Ort: Markplatz, Zittau
Um eine Anmeldung beim Augen Auf e.V. wird gebeten: bildung@augenauf.net


10.03.2024, 14:30 Uhr
Führung durch die Ausstellung „Das Schutzhaftlager Hainewalde 1933“ im Schloss Hainewalde, Ort: Hainewalde


14.03.2024, 11:00 Uhr
Führung durch die Sonderausstellung „Zittau33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz“, Städtische Museen Zittau, Ort: Kulturhistorisches Museum Franziskanerkloster, Zittau


24.03.2024, 14:00 Uhr
Finissage: „Zittau 33. Machtergreifung in der südlichen Oberlausitz“, mit Thomas Brechenmacher (Uni Potsdam), Ort: Klosterkirche, Zittau


 

Antisemitismus, Rassismus, Antiromaismus, Homophobie, Sozialchauvinismus und Geschichtsrevisionismus begegnen uns vermehrt auf verschiedensten Ebenen, beispielsweise bei öffentlichen Präsenz-Veranstaltungen aber auch im digitalen Raum. Deshalb möchten wir unseren Newsletter nutzen, um zu Handreichungen und Tool-Kits zu informieren. Wenn ihr weitere praktische Hinweise habt, teilt diese gern im Netzwerk! Des Weiteren werden wir ab Mai 2024 erneut Workshops zum Umgang mit rechten und geschichtsrevisionistischen Äußerungen anbieten.

 

Action-Kit gegen israelbezogenen Antisemitismus, Amadeu Antonio Stiftung
https://www.amadeu-antonio-stiftung.de/wp-content/uploads/2023/01/02AAS_actionkit_DRUCK_v2.pdf

 

Broschüre „Nur Schnee von gestern? Zum Umgang mit dem Kulturkampf von rechts in Gedenkstätten und Museen“, Verein für Demokratische Kultur in Berlin e.V./ Mobile Beratung gegen Rechtsextremismus Berlin
https://mbr-berlin.de/wp-content/uploads/2021/02/200113_MBR_Broschuere_Gedenkstaetten_online1.pdf

 

Unterrichtsimpulse: „Geschichtsrevisionismus: Wie die Rechten die Geschichte umdeuten“, FAZ/ Bildungsstätte Anne Frank (Hg.)
https://www.bs-anne-frank.de/fileadmin/content/Publikationen/Weiteres_P%C3%A4dagogisches_Material/BS_Anne_Frank_FSN_Geschichtsrevisionismus.pdf

 

„Die distanzierte Mitte: Rechtsextreme und demokratiegefährdende Einstellungen in Deutschland 2022/2023“, Andreas Zick/ Beate Küpper/ Nico Mokros (Hg.) (2023).
https://www.fes.de/index.php?eID=dumpFile&t=f&f=91776&token=3821fe2a05aff649791e9e7ebdb18eabdae3e0fd