Newsletter 06/2023

06.06.2023 - Newsletter

Liebe Mitglieder der sLAG, liebe Freund*innen, liebe Interessierte,

 

in den vergangenen Wochen jährte sich die Errichtung der frühen Konzentrationslager in Sachsen zum 90. Mal. Viele Veranstaltungen der sLAG im Rahmen des Themenjahres „1933 – Wege in die Diktatur“ nehmen diese Ereignisse besonders in den Blick. Die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors“ mit ihren Eröffnungen in Colditz, Hainewalde, Pirna und Plauen verorten das Thema – im wahrsten Sinne des Wortes. Und das ist wesentlich, denn die Geschichte der über 100 frühen Konzentrationslager ist auch Teil der Ortsgeschichte vieler Dörfer, Gemeinden und Städte in Sachsen. Es ist den vielen Engagierten der letzten Jahrzehnte z.B. in Hohnstein, Hainewalde oder Sachsenburg zu verdanken, dass diese Lager nicht in Vergessenheit gerieten.

 

Gleichzeitig wage ich die These aufzustellen, dass die frühen Lager zwar aus dem Vergessen geholt, aber eben nur selten tatsächlich „verortet“ werden. Mühsam ist der Kampf um Räume für dauerhafte Ausstellungen oder gar Bildungsarbeit, geschweige denn um eine Infrastruktur für die Aufbewahrung von Archivgut. Diffuse Verantwortlichkeiten und verstreute Dokumente erschweren die Auseinandersetzung zusätzlich. Obwohl die Orte namentlich bekannt sind, ist die Erinnerung lokal meist kaum wahrnehmbar. Der Abriss der von den Kommandanten des Konzentrationslagers Sachsenburg genutzten Villa im vergangenen Jahr durch die Gemeinde zeigte, welche historische Bedeutung diesen Orten – den materiellen Zeugnissen – beigemessen wird.

 

Schnell erhebt sich in mir die Forderung jeden Ort zu markieren und sichtbar(er) zu machen, ihn stärker ins Bewusstsein zu heben sowie den Biografien und Quellen wirklichen Raum zu geben. Kann dies geleistet und von den Nutzer*innen in der daraus folgenden Dichte wahrgenommen werden? Wohl kaum. Für mich stellt sich in der Konsequenz die Frage, die Justus Ulbricht vor vielen Jahren auf einem Erinnerungspolitischen Fachtag in Dresden in den Raum geworfen hat: Was soll notwendigerweise vergessen werden?

 

Wie wollen wir diese Frage in Bezug auf die frühen Konzentrationslager beantworten? Gern möchte ich mich darüber während der vielen Veranstaltungen im Themenjahr austauschen: über bewusstes Erinnern und bewusstes Vergessen, über unsere Verantwortung für eine gemeinsame Erinnerungskultur. Wichtig ist dabei eine Auseinandersetzung mit den Wesensmerkmalen der frühen Konzentrationslager, worin sich diese zeigten und zukünftig zeigen lassen.

 

Aus meiner Sicht schrieben die Lager sich in besonderer Weise in die Ortsgeschichte ein. Durch die Nutzung von bestehenden Gebäuden wurden sie Teil dieser Geschichte. Lokale Institutionen, Firmen und Personen waren unmittelbar und aktiv in die Errichtung und den Betrieb eingebunden. Die Gefangenen und das Wachpersonal kamen aus der gleichen Umgebung, sie kannten sich. Dies setzte Prozesse im Kleinen in Gang, die in der Summe erheblich zur Durchsetzung der Macht der Nationalsozialisten beitrugen. Räumlich, strukturell und biografisch hinterließen die frühen Lager tiefe, im Laufe der Zeit überwucherte Spuren. Es ist durchaus interessant, den Blick über die Jahre 1933/34 hinaus zu lenken, sowohl in die Vor- als auch die Nachgeschichte. Möglicherweise können die konkreten Orte auch Ausgangspunkt für die Vernetzung verschiedener Fachdisziplinen sein. So zeigte sich beispielsweise beim Symposium „Orte von Belang“ im vergangenen Jahr in Chemnitz, wie Architekt*innen begannen, sich für die Geschichte der frühen Lager zu interessieren. Es wäre sehr wünschenswert, diesen interdisziplinären Austausch fortzusetzen und damit lokale Prozesse und Strukturen in den Blick zu nehmen – damals und heute.

 

In diesem Sinne wünschen die Sprecher*innen während der vielen Veranstaltungen in den kommenden Monaten angeregte Diskussionen und einen interessanten Austausch.

 

Anna Schüller, Sprecher*in der sLAG und Vorständin der Geschichtswerkstatt Sachsenburg


 

Aus dem Büro

 

Foto: SLUB / Deutsche Fotothek / Hanisch, Willy (Bearbeitung sLAG)

 

Start der sachsenweiten Ausstellungstour „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ am 10.06.2023 im Schloss Colditz

 

Im Rahmen des Themenjahrs „1933 – Wege in die Diktatur“ haben wir mit Mitgliedern des Netzwerkes und zahlreichen Kooperationspartner*innen die sachsenweite Ausstellungstour „Auftakt des Terrors“ organisiert. Die Wanderausstellung wurde von der Arbeitsgemeinschaft „Gedenkstätten an Orten früher Konzentrationslager“ erarbeitet und tourt in diesem Jahr durch die gesamte Bundesrepublik. Schirmherrin des Projektes ist Kulturstaatsministerin Claudia Roth MdB. In der Ausstellung wird die bis heute weithin unbekannte Geschichte der frühen Lager erstmals für ein breites Publikum aufbereitet. Die Schau besteht aus elf Themenstationen und beleuchtet die Rolle und Funktion sowie die Vorgeschichte der frühen Lager im nationalsozialistischen Herrschaftssystem. Anhand exemplarischer Einzelschicksale führt sie die nie dagewesene Brutalität vor Augen, die schon die Frühphase der NS-Diktatur kennzeichnete.

 

Der Tourauftakt findet im Schloss Colditz statt. Dort befand sich von März 1933 bis August 1934 ein frühes Lager. Insgesamt waren in diesem Zeitraum mehr als 2000 Menschen im KZ Colditz inhaftiert.

 

Schloss Colditz vor 1933 | In dem Schloss befand sich von März 1933 bis August 1934 das KZ Colditz. (Foto: SLUB Dresden / Deutsche Fotothek / Hansa Luftbild AG)

 

Die Ausstellung wird am 10.06.2023, 16:00 Uhr, mit einem Vortrag und anschließender Führung eröffnet. Unter dem Titel „1933: Machtübergabe – Machtergreifung – Nationale Revolution: Der Weg in die NS-Diktatur“ spricht der Historiker Dr. Klaus-Dieter Müller über die Entwicklungslinien von der Ernennung Hitlers zum Reichskanzler bis zum Abschluss der „nationalen Revolution“ im Juli 1933. Thema sind auch die Anfänge und die Errichtung des Systems von frühen Konzentrationslagern in Sachsen ab März 1933. Anschließend findet eine Führung mit Anna Schüller (Mitkuratorin der Ausstellung, Lehrerin, Vorständin der Geschichtswerkstatt Sachsenburg und sLAG-Sprecherin) durch die Ausstellung statt.

 

Die Ausstellung wird bis zum 06.08.2023 in Colditz zu sehen sein. Kooperationspartner dieser Station und der Auftaktveranstaltung sind das Schlösserland Sachsen, die VHS Landkreis Leipzig, Lernorte des Erinnerns und Gedenkens c/o Brücke|Most-Stiftung und die Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin.

 

Plakat zur Ausstellungstour (Foto: SLUB / Deutsche Fotothek / Hanisch, Willy, Bearbeitung sLAG)


 

Historisch-politische Bildungsarbeit mit der Ausstellung „Auftakt des Terrors“

 

Mit zwei Weiterbildungen bieten wir die Möglichkeit, Kenntnisse zur Geschichte der frühen Konzentrationslager zu erwerben sowie zu vertiefen und sich mit Vermittlungsansätzen zu beschäftigen. Der Workshop „Fokus frühe Konzentrationslager. Möglichkeiten der politisch-historischen Bildungsarbeit mit der Ausstellung Auftakt des Terrors“ richtet sich an Aktive im Feld der historisch-politischen Bildungsarbeit und das Online-Seminar „1933: Auftakt des Terrors – frühe Konzentrationslager in Sachsen“ an Lehrende in Sachsen.


 

21.04.2023 Dienstreise nach Hainewalde

 

In Vorbereitung der sachsenweiten Ausstellungstour „Auftakt des Terrors. Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ besuchten wir am 21.04.2023 das Schloss Hainewalde in der Oberlausitz. Dort richtete die SA von März bis August 1933 ein sogenanntes Schutzhaftlager ein. Insgesamt waren in diesem Zeitraum etwa 1000 Menschen im frühen Lager Hainewalde inhaftiert. Gemeinsam mit Jan Zimmermann (Förderverein Schloss Hainewalde), Bartholomäus Nowak (Städtische Museen Zittau) und Armin Pietsch (Augen auf e.V.) besichtigten wir die Räumlichkeiten, in denen wir vom 15.09.–15.10.2023 die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors“ zeigen werden. Seit Jahrzehnten setzt sich der Förderverein Schloss Hainewalde für den Erhalt der historischen Bausubstanz ein. Vor Ort gibt es noch einen Gedenkstein und eine kleine Ausstellung aus der DDR-Zeit, die an das frühe Lager erinnern. Momentan erarbeiten die Städtischen Museen Zittau im Rahmen des Projekts Zittau33 eine neue Dauerausstellung zum KZ Hainewalde, die gemeinsam mit der Wanderausstellung am 15.09.2023 im Schloss eröffnet wird. Die Ausstellungseröffnung und das Begleitprogramm planen wir in Kooperation mit Augen auf e.V. und der Hillerschen Villa.

 

Schloss Hainewalde (Foto: sLAG, 21.04.2023)

 

Schloss Hainewalde | In diesem Raum waren vermutlich die Gefangenen untergebracht. (Foto: sLAG, 21.04.2023)

 

Schloss Hainewalde | Ein Gedenkstein aus der DDR-Zeit erinnert an das frühe Lager. (Foto: sLAG, 21.04.2023) Inschrift: „Den Toten zur Ehre – den Lebenden zur Mahnung. Zum Gedenken an die Kämpfer gegen den Faschismus, die 1933 im Schloss Hainewalde eingekerkert waren.“

 

Schloss Hainewalde | Ausstellung aus der DDR-Zeit über das frühe Lager Hainewalde (Foto: sLAG, 21.04.2023)


 

21.–22.04.2023 sLAG-Klausur im Kloster St. Marienthal (Ostritz) und Besuch der Hillerschen Villa (Zittau)

 

Zur diesjährigen sLAG-Klausur trafen sich die Sprecher*innen, der Vorstand des Fördervereins sowie die Referent*innen der Fachstelle im Kloster St. Marienthal. Im fünften Jahr des Bestehens der sLAG haben wir intensiv über die strukturelle Weiterentwicklung der sLAG diskutiert. Ein besonders wichtiges Thema, das uns bereits seit der Klausur 2022 begleitet, war das Selbstverständnis des Sprecher*innenrats und das Mandat der Fachstelle.

 

Am Abend hatten wir die Gelegenheit die Hillersche Villa in Zittau zu besuchen, wo sLAG-Sprecher Felix Pankonin den Projektbereich für historische und politische Bildung leitet. Nach einer spannenden Führung durch die Räumlichkeiten bekamen wir im anschließenden Gespräch Einblicke in erinnerungskulturelle Diskurse in Ostsachsen und im deutsch-tschechischen Grenzraum.

 

Auftakt der sLAG-Klausur im Klosterhof (Foto: sLAG, 21.04.2023)

 

Klausur (Foto: sLAG, 22.04.2023)

 

Klausur (Foto: sLAG, 22.04.2023)


 

25.04.2023 Besuch des Leibniz-Instituts für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow

 

Mit der Ausstellung „Jüdisches Album – Fotografien von Rita Ostrovska“ öffnet das Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow seine Leipziger Räumlichkeiten einer breiten Öffentlichkeit. Die Ausstellung gibt Einblicke in das jüdische Leben in der Ukraine in den 1990er Jahren und thematisiert zugleich die massenhafte Auswanderung von Jüdinnen und Juden nach dem Ende der Sowjetunion. Am 25.04.2023 wurden wir von Julia Ross durch die Ausstellung geführt. Dabei hatten wir die Möglichkeit, über kommende Veranstaltungen des Dubnow-Instituts ins Gespräch zu kommen. Ein spannendes nächstes Vorhaben ist z.B. die Podiumsdiskussion „Ein jüdisches Museum für Sachsen? Aufgaben – Inhalte – Objekte“, die am 29.06.2023 im GRASSI Museum Leipzig stattfindet

 

Die Ausstellung ist noch bis Herbst zu sehen und eine absolute Empfehlung. Die nächsten Führungstermine sind über die Website des Dubnow-Instituts abrufbar.

 

Führung durch die Ausstellung mit Julia Ross (Foto: sLAG, 25.04.2023)


 

04.05. Teilnahme an der Auftaktveranstaltung des Fachnetzwerks gegen Antisemitismus in Sachsen

 

Am 04.05.2023 fand die Auftaktveranstaltung des Fachnetzwerkes gegen Antisemitismus in Sachsen statt. Das Fachnetzwerk besteht seit Januar 2023 und ist in Trägerschaft des Kultur- und Begegnungszentrums Ariowitsch-Haus e.V. An der Auftaktveranstaltung nahmen etwa 40 Personen teil, die sich in 29 Vereinen gegen Antisemitismus und für die Sichtbarkeit und Selbstbestimmung jüdischer Lebensrealitäten in Sachsen einsetzen. Auch einige Mitglieder der sLAG waren vor Ort. Der Fachtag wurde eröffnet von Marina Chernivsky mit der Vorstellung der Publikation „Von Antisemitismus betroffen sein. Deutungen und Umgangsweisen jüdischer Familien und junger Erwachsener“. Im Anschluss wurde über thematische Schwerpunkte des Fachnetzwerkes gesprochen. Wir haben die Gelegenheit genutzt, mit verschiedenen zivilgesellschaftlichen Akteur*innen ins Gespräch zu kommen und uns über regionale Projekte und Kooperationen ausgetauscht. Weiterführende Informationen zum Fachnetzwerk sind online abrufbar.


 

Petition zum Erhalt der letzten erhaltenen Baracke im ehemaligen Kriegsgefangenenlager Elsterhorst

 

Innenraum einer Baracke im Lager Elsterhorst (Oflag IV D) | Die Zeichnung fertigte der französische Gefangene E. Arnaud an. (Zeichnung: Arn, CC BY-SA 4.0)

 

Am 13.02.2023 veröffentlichte Kristian Raum, Vorsitzender des Vereins Réunir l’Europe/Europa verbinden, eine Petition mit dem Titel „Abriss eines europäischen Erinnerungsorts verhindern“. Thema der Petition ist der Abriss der letzten verbliebenen Lazarettbaracke des von 1938/1939 bis 1948 genutzten Kriegsgefangenen-, Quarantäne- und Umsiedler*innenlagers Elsterhorst auf dem heutigen Gelände der Sächsischen Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule in Nardt bei Hoyerswerda. In dieser Baracke befindet sich bereits das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum Lager Elsterhorst, das vom Schloss- und Stadtmuseum Hoyerswerda eingerichtet wurde. Dieser Baracke droht nun der Abriss, weil die Landesfeuerwehr- und Katastrophenschutzschule eine räumliche Erweiterung erfahren soll. Der Verein Réunir l’Europe/Europa verbinden möchte diesen verhindern und schlägt vor, den historischen Ort zu einem Friedens- und Begegnungsort weiterzuentwickeln. Auch das Stadtmuseum Hoyerswerda setzt sich intensiv für den Erhalt ein. Die Petition kann weiterhin unterschrieben werden.

 

Das Ausstellungs- und Dokumentationszentrum Lager Elsterhorst kann von Montag bis Freitag besucht werden. Das Schloss und Stadtmuseum Hoyerswerda bietet auch regelmäßig Führungen und Workshops an.

 

Es grüßen Jonas Kühne, Isabel Panek und Jane Wegewitz, sLAG-Fachstelle für NS-Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung


 

Aus dem Netzwerk

 

Neue Mitglieder

 

Die sLAG konnte im April die AG Bildung e.V. (Leipzig) und im Mai das Kuratorium Gedenkstätte Sonnenstein e.V. (Pirna) als neue Mitglieder begrüßen. Herzlich Willkommen und auf gute Zusammenarbeit!


 

Rückblick 13.05.2023 – Eröffnung der Gedenkstätte Großschweidnitz

 

Am 13.05.2023 nahm die sLAG, vertreten durch ihren Sprecher Felix Pankonin, an der feierlichen Einweihung der Gedenkstätte Großschweidnitz teil. Im ehemaligen Pathologiegebäude der 1902 gegründeten Königlich-Sächsischen Heil- und Pflegeanstalt Großschweidnitz und auf dem Gelände des Klinikfriedhofs wurde der bereits seit 1990 bestehende Gedenkort um eine moderne Einrichtung zur Vermittlung der Geschichte der nationalsozialistischen Krankenmorde der Jahre 1939 bis 1945 erweitert. In der neu konzipierten Dauerausstellung wird das Martyrium der mehr als 5500 Menschen, die in dieser Zeit ums Leben kamen, in seinen unterschiedlichen Aspekten beleuchtet und in den historischen Kontext der Euthanasie, der aus der Zeit des Kaiserreichs bis in die Jahrzehnte der DDR reicht, eingeordnet. Zentrales Motiv der Arbeit der Gedenkstätte ist der Wert des Lebens im Wandel der Zeit, wobei sich der kritische Blick schließlich auch in die Gegenwart richtet, wenn etwa die drohende Überlastung des Gesundheitssystems, wie wir sie in den letzten Jahren der Covid-19-Pandemie erlebt haben, angesprochen wird.

 

Die Eröffnung war auch Anlass, die Trägerschaft der Gedenkstätte offiziell vom Verein Gedenkstätte Großschweidnitz e.V., der mit diesem Tage seinen Zweck erreicht hatte, an die Stiftung Sächsische Gedenkstätten zu übergeben. Dem ehrenamtlichen Bürgermeister der Gemeinde Großschweidnitz, Jons Anders, wurde für seine herausragenden Bemühungen um das Gedenken an die Opfer der Euthanasieverbrechen durch den Ministerpräsidenten Michael Kretschmer der Verdienstorden des Freistaats Sachsen verliehen. Anders betonte in seinem Dank, dass er die Auszeichnung nur stellvertretend für das jahrzehntelange ehrenamtliche Engagement von Bürger*innen im Verein entgegennehmen könne, denen die Einrichtung der Gedenkstätte in erster Linie zu verdanken ist. Die Veranstaltung wurde vom Chor „Kaleidoskop“ des SFZ Förderzentrum Chemnitz begleitet. (Felix Pankonin)


 

Gedenkstättenfahrt: Neues Angebot der AG Bildung e.V.

 

Foto: AG Bildung e.V.

 

Das Projekt „Ein Verein für Alle“ ist Teil der Initiative für mehr gesellschaftliche Verantwortung im Breitensport-Fußball (IVF), das von unserem neuen Mitglied AG Bildung e.V. ins Leben gerufen wurde. In dem Projekt werden langfristige Kooperationen mit sächsischen Fußballvereinen aufgebaut und Workshops zum Thema Diskriminierung und Vielfalt im Fußball angeboten. Seit diesem Jahr finden auch Gedenkstättenfahrten statt. Die erste Fahrt im April führte die A-Jugendteams von Roter Stern Leipzig und BSG Chemie in die Gedenkstätte Pirna-Sonnenstein. In der ehemaligen Heil- und Pflegeanstalt Pirna-Sonnenstein errichteten die Nationalsozialisten 1940 eine von sechs zentralen Tötungsanstalten für überwiegend psychisch kranke und geistig behinderte Menschen. Ein ausführlicher Bericht über die erste Gedenkstättenfahrt ist über die Website der IVF abrufbar.


 

Gedenken an Kinder von Zwangsarbeiterinnen auf dem St. Pauli Friedhof Dresden – Vereinsgründung in Planung

 

Am 08.05.2023 veranstalteten Dieter Gaitzsch (sLAG-Mitglied sowie ehemaliger sLAG-Sprecher) und Jürgen Naumann (Historiker) eine Gedenkveranstaltung auf dem Dresdner St. Pauli Friedhof. Erinnert wurde an Kinder von Zwangsarbeiterinnen, die im „Entbindungslager Kiesgrube“ zur Welt kamen und auf dem St. Pauli Friedhof bestattet wurden. Ihre Mütter wurden während des Zweiten Weltkrieges nach Deutschland verschleppt und mussten in Dresden sowie anderen sächsischen Orten Zwangsarbeit leisten. Einem Großteil der Frauen entzogen die Nationalsozialisten die Kinder nach der Geburt. Von Mai 1943 bis Kriegsende wurden mindestens 497 Kinder im „Entbindungslager Kiesgrube“ geboren, für 225 dieser Kinder konnte der Tod in dem Lager nachgewiesen werden. Die Bestattung erfolgte vor allem auf dem nahe gelegenen St. Pauli Friedhof. Seit vielen Jahren recherchieren verschiedene Vereine und Einzelpersonen zum „Entbindungslager Kiesgrube“ (zuvor „Judenlager Hellerberg“) und setzen sich für die Erinnerung an das Schicksal der auf dem St. Pauli Friedhof bestatteten Kinder ein. So wurden 2015 auf dem Friedhof Gedenktafeln mit den Namen der Kinder errichtet und auch im Ideenwettbewerb „Gedenkareal Dresdner Norden“, der 2022 von der Stadt Dresden durchgeführt wurde, hatte man die beiden Orte aufgegriffen.

 

Die Veranstalter der Gedenkveranstaltung am 08.05.2023 möchten einen Verein zur Erinnerung an die Kinder der ehemaligen Zwangsarbeiterinnen gründen und die Erinnerung auf dem St. Pauli Friedhof mitgestalten. Dafür suchen sie Mitstreiter*innen, die sich an der Vereinsgründung beteiligen oder ihr Wissen zum Thema teilen. Wer Interesse an einer Mitarbeit hat, kann sich an Dieter Gaitzsch wenden: Dieter.Gaitzsch@posteo.de


 

Neuigkeiten zum Thema KZ Sachsenburg und Sachsenburger Dialog

 

Am 26.04.2023 hat der Frankenberger Stadtrat einstimmig beschlossen: Die geplante Gedenkstätte KZ Sachsenburg soll nach der Errichtung von der Stiftung Sächsische Gedenkstätten betrieben werden. Erst im vergangenen Jahr hat die Stadt Frankenberg den Abriss der ehemaligen Kommandantenvilla in Auftrag gegeben, trotz internationaler Proteste von namhaften Denkmalpfleger*innen, Wissenschaftler*innen und Vertreter*innen der Zivilgesellschaft.

 

Abriss der ehemaligen Kommandantenvilla (Foto: LAG Sachsenburg, 14.10.2022)

 

Foto: Geschichtswerkstatt Sachsenburg, 24.10.2022

 

Wenige Tage nach dem Stadtratsbeschluss wurde am 02.05.2023 die Wanderausstellung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ im Kommunikations- und Dokumentationszentrum der Gedenkstätte KZ Sachsenburg eröffnetet, organisiert von der Stadt Frankenberg in Kooperation mit der Lagerarbeitsgemeinschaft KZ Sachsenburg e.V. Die Ausstellung kann dort bis zum 10.12.2023 besichtigt werden. Die sLAG hat in Kooperation mit Mitgliedern des Netzwerkes und zahlreichen Kooperationspartner*innen vier weitere Stationen der bundesweiten Wanderausstellung organisiert: 10.06.–06.08.2023 Colditz (Schloss), 11.08.–13.09.2023 Pirna (AKuBiZ e.V.), 15.09.–15.10.2023 Hainewalde (Schloss), 28.10.–30.11.2023 Plauen (Colorido e.V.).

 

Im Anschluss an die Ausstellungseröffnung fand eine Podiumsdiskussion unter dem Titel „Die Gedenkstätte KZ Sachsenburg und die Dezentralisierung der Erinnerungskultur in Deutschland“ statt. Es diskutierten Andreas Schramm (Erster stellvertretender Bürgermeister der Stadt Frankenberg), Markus Franke (Leiter der Abteilung Kunst des Staatsministeriums für Wissenschaft, Kultur und Tourismus), Prof. Dr. Mike Schmeitzner (Sprecher des wissenschaftlichen Beirates der Gedenkstätte KZ Sachsenburg), Dr. Birgit Sack (Stiftung Sächsische Gedenkstätten), Gisela Heiden (Vorsitzende der Lagerarbeitsgemeinschaft KZ Sachsenburg e.V.) sowie Dr. Mykola Borovyk (Wissenschaftlicher Projektmitarbeiter der Gedenkstätte KZ Sachsenburg). Dabei betonte Gisela Heiden den schlechten baulichen Zustand der ehemaligen Kommandantur und mahnte eine dringende „Notsicherung“ an. An diesem Ort soll auch die neue Dauerausstellung entstehen.

 

Mit der diesjährigen Ausgabe des Sachsenburger Dialogs möchten die Geschichtswerkstatt Sachsenburg und die Lagerarbeitsgemeinschaft KZ Sachsenburg e.V. am 03.06. und 04.06.2023 an den ersten Lagerappell vor 90 Jahren erinnern. Das umfangreiche Programm umfasst Konzerte, eine Gedenkveranstaltung, geführte Rundgänge über das ehemalige Lagergelände sowie ein Treffen von Angehörigen ehemaliger Häftlinge. Mit dem Treffen der Angehörigen möchten die Veranstalter*innen zu einem Dialog einladen. Es wird Raum zum Austausch über Erinnerungen, Erfahrungen und Recherchen geben. Die Veranstaltung ist für Interessierte offen. Alle Veranstaltungen finden auf dem ehemaligen Gelände des KZ Sachsenburg statt: An der Zschopau 1, 09669 Frankenberg.

 

Weitere Informationen und das Programm sind über die Website der Geschichtswerkstatt Sachsenburg abrufbar.


 

Publikationen

 

Der Sammelband erschien im Verlag Hentrich & Hentrich.

 

Die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig veröffentlichte im Februar 2023 den ersten Sammelband ihrer neuen Schriftenreihe unter dem Titel: „Zwangsarbeit beim Rüstungskonzern HASAG. Der Werksstandort Leipzig im Nationalsozialismus und seine Nachgeschichte“ (Verlag Hentrich & Hentrich). Insgesamt 14 Autor*innen widmen sich verschiedenen Aspekten der Geschichte der Hugo Schneider AG (HASAG). Im ersten Teil fokussieren die Autor*innen Grundlagen des Zwangsarbeitseinsatzes bei der HASAG, im zweiten Teil findet man kürzere Beiträge zu jüngsten Forschungsergebnissen. Das Buch kann im Handel oder in der Gedenkstätte vor Ort erworben werden. Die Buchvorstellung findet am 20.06.2023 statt. (siehe Veranstaltungen)

 

Im Mai 2023 erschien die Broschüre „Auf den Spuren regionaler Geschichte: Erinnern an die Opfer der Todesmärsche im Muldental“, herausgegeben vom Netzwerk für demokratische Kultur e.V. Die Beiträge der Broschüre basieren auf der Arbeit mit Jugendlichen und jungen Erwachsenen zum Thema „Todesmärsche in der Region“. Das Heft gibt Einblicke in die Projekttage und stellt die Arbeit der Jugendlichen vor. Es ist bereits online verfügbar.

 

Auf dem Blog des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung erschien im Mai der Beitrag „Erinnerungsarbeit zum NS in Sachsen“. Die Autor*innen Francesca Weil, Uwe Hirschfeld, Jonas Kühne und Fruzsina Müller widmen sich in ihrem Artikel einer kritische Bestandsaufnahme zur NS-Forschungs- und Erinnerungsarbeit in Sachsen der letzten 32 Jahre.

 

In dem Mitmach-Raum-Tagebuch „Das Kriegsende im Tharandter Wald“ von Anke Binnewerg und Carola Ilian wurden wieder neue Einträge veröffentlicht. Ein erneutes Nachlesen lohnt sich!


 

Newsletter

 

Unser nächster Newsletter erscheint Anfang September. Bis dahin veröffentlichen wir Termine, Mitteilungen und Kurznachrichten wie gewohnt unter www.slag-aus-ns.de, bei Facebook und Twitter.


 

Termine

 

 


22.08.2023
Redaktionsschluss Newsletter September


30.08.2023, 17:00 Uhr
sLAG-Speed-Meeting (nur für Mitglieder)


16.09.2023
Save the Date: Landesweites Arbeitstreffen der sLAG, Dresden (nur für Mitglieder)


18.11.2023
Save the Date: Erinnerungspolitischer Fachtag, Leipzig


Veranstaltungen

Hier findet ihr interessante Veranstaltungen unserer Mitglieder. Bitte informiert euch auch auf den Websites der Veranstalter*innen über den aktuellen Stand und Anmeldemodalitäten.

 

02.06. und 06.06.2023, 19:00 Uhr
Die Satelliten der Ausstellung „Offener Prozess“ werden vom 01.06.2023 bis zum 15.07.2023 im Jugend- und Kulturzentrum Theater Variabel Olbernhau und im Jugend- & Kulturzentrum Alte Brauerei Annaberg e.V. zu sehen sein. Die Vernissagen finden am 02.06.2023 ab 19:00 Uhr im Theater Variabel bzw. am 06.06.2023 ab 17:00 Uhr in der Alten Brauerei statt.


03.06.2023, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang „NS-Zwangsarbeit in Leipzig-Reudnitz“, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig


03.–04.06.2023
Vor 90 Jahren wurde das KZ Sachsenburg errichtet. Anlässlich des Jahrestages des ersten Lagerappells findet in diesem Jahr der Sachsenburger Dialog am 03. und 04.06.2023 statt und wird von der Lagerarbeitsgemeinschaft KZ Sachsenburg sowie der Geschichtswerkstatt Sachsenburg organisiert. Das umfangreiche Programm mit Konzerten, geführten Rundgängen, einer Gedenkveranstaltung und Gesprächen mit Nachkommen ehemaliger Häftlinge ist auf der Website der Geschichtswerkstatt Sachsenburg veröffentlicht.


07.06.2023, 19:00 Uhr
Online-Vortrag „Genug erinnert? Herausforderungen im Umgang mit Holocaust und Vernichtungskrieg“, mit Dr. Ulrike Jureit (Hamburger Stiftung zur Förderung von Wissenschaft und Kultur), Treibhaus e.V., Döbeln


10.06.2023, 11:00–15:00 Uhr
Workshop „Fokus frühe Konzentrationslager. Möglichkeiten der politisch-historischen Bildungsarbeit mit der Ausstellung Auftakt des Terrors“, mit Anna Schüller (Lehrerin, Vorständin Geschichtswerkstatt Sachsenburg, sLAG-Sprecherin) und Lisa Lindenau (pädagogische Mitarbeiterin Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin), Ort: Schloss Colditz

 

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „1933 – Wege in die Diktatur“ und eine Kooperation der sLAG mit den Lernorten des Erinnerns und Gedenkens c/o Brücke|Most-Stiftung, der Gedenkstätte KZ Lichtenburg Prettin und Schlösserland Sachsen. Teilnahme nur nach Anmeldung.


10.06.2023, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang „NS-Zwangsarbeit in Leipzig-Lindenau“, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig


10.06.2023, 14:00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig


10.06.2023, 16:00 Uhr
Ausstellungseröffnung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ mit Vortrag und Führung, Ort: Schloss Colditz

 

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „1933 – Wege in die Diktatur“ und eine Kooperation der sLAG mit Schlösserland Sachsen sowie der VHS Landkreis Leipzig.


11.06.2023, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang „NS-Zwangsarbeit in Leipzig-Schönefeld“, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig


15.06.2023, 17:00–18:30 Uhr
Online-Seminar „1933: Auftakt des Terrors – frühe Konzentrationslager in Sachsen“, Referentin: Anna Schüller, Zielgruppe: Lehrende, Anmeldung bis 05.06.2023 per E-Mail an info@slag-aus-ns.de

 

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „1933 – Wege in die Diktatur“ und eine Kooperation der sLAG mit Schlösserland Sachsen und den Lernorten des Erinnerns und Gedenkens c/o Brücke|Most-Stiftung.


17.06.2023, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang „NS-Zwangsarbeit in der Leipziger Innenstadt“, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig


20.06.2023, 19:30 Uhr
Buchvorstellung „Zwangsarbeit beim Rüstungskonzern HASAG. Der Werksstandort Leipzig im Nationalsozialismus und seine Nachgeschichte“, mit den Herausgeberinnen Anne Friebel und Dr. Josephine Ulbricht sowie den Autoren Dr. Martin Winter und Milan Spindler, Moderation: Dr. Nora Pester

 

Eine Veranstaltung des Hentrich & Hentrich Verlags, des Polnischen Instituts Berlin – Filiale Leipzig und der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig.


21.06.2023, 17:00 Uhr
Stadtrundgang „Leipzig 1933 – Die nationalsozialistische Machtdurchsetzung“, mit Daniela Schmohl (Historikerin, Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen und sLAG-Sprecherin), Treffpunkt: Vor dem Bundesverwaltungsgericht, Simsonplatz 1, 04107 Leipzig, Dauer ca. zwei Stunden

 

Eine Veranstaltung der VVN-BdA Leipzig e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.


23.06.2023, 10:00–17:00 Uhr
Seminar: „Verschwundene Orte im Böhmischen Erzgebirge – Preßnitz/Přísečnice“, an der Preßnitzer Talsperre

 

„Pressnitz steht für zweimal verlorenes Zuhause – 1945 und 1972,“ sagt Veronika Kupková. Was das bedeutet und welche Geschichten dieser Ort uns erzählen kann, ist Gegenstand des Seminars. Mit pädagogischen Fachkräften aus Tschechien und Deutschland geht es an diesem Tag darum, einen Lernort, der eng mit der Geschichte des Erzgebirges, der Deutschen und der Tschechen verbunden ist, zu erwandern und Bildungsmethoden im Umgang mit solchen Orten zu diskutieren.

 

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts „ZEITENBLICKE. Und was hat das mit mir zu tun?“ der Brücke|Most-Stiftung. Details und Anmeldemodalitäten


23.06.2023, 11:00–18:00 Uhr
Gemeinsam stark für Demokratie in Sachsen – 18. Landestreffen des Netzwerks Tolerantes Sachsen, Oschatz


24.06.2023, 10:00–17:00 Uhr
Seminar: „Verschwundene Orte im Böhmischen Erzgebirge – Königsmühle/ Králův mlýn“, in Kovářská und Königsmühle

 

Das Dorf Králův mlýn, ehemals Königsmühle, ist einer der ca. 3000 verlassenen sudetendeutschen Orte in Tschechien, aus dem die Einwohner vor fast 80 Jahren vertrieben wurden. Gemeinsam mit Petr Mikšíček arbeiten junge Tschechen und Deutsche gemeinsam daran, Königsmühle zu erhalten, als Denkmal, aber auch als Ort, an dem man gemeinsam feiern kann. Eingeladen ist dabei auch immer wieder die in Königsmühle geborene Rosemarie Ernst, damit sie über ihr damaliges Leben berichtet. Das Seminar bietet die Gelegenheit, einen Ort mit seiner Geschichte, aber auch mit seinen Chancen und Möglichkeiten für ein friedliches Zusammenleben von Menschen diesseits und jenseits nationaler und regionaler Grenzen kennenzulernen.

 

Eine Veranstaltung im Rahmen des Projekts „ZEITENBLICKE. Und was hat das mit mir zu tun?“ der Brücke|Most-Stiftung. Details und Anmeldemodalitäten


24.06.2023, 11:00 Uhr
Ortsbegehung „Das KZ-Außenlager Leipzig-Schönau“, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig


24.06.2023, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang „NS-Zwangsarbeit in Leipzig-Plagwitz“, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig


28.06.2023, 9:00–15:45 Uhr
Stolpersteinverlegungen in Leipzig im Rahmen der Jüdischen Woche und des Besuchsprogramms für ehemalige jüdische Leipziger*innen und deren Nachfahren. Ablauf und Biogramme sind auf der Website der AG Stolpersteine Leipzig zu finden.

 

Bisher liegen 680 Stolpersteine an 237 Orten in Leipzig. Jetzt werden 21 weitere Steine für Opfer der NS-Diktatur folgen. Zu diesem Anlass erwarten die Veranstalter*innen Familienangehörige aus Israel, Großbritannien, Kanada, Dänemark und den USA.


16.07.2023, 11:00 Uhr
Führung durch die Gedenkstätte Stalag VIII A (Zgorzelec), eine Veranstaltung von Meetingpoint Memory Messiaen und Europastadt Görlitz Zgorzelec GmbH

 

Vorschau

11.08.2023
Ausstellungseröffnung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“ und Vortrag, Pirna

 

Der Vortrag „1933: Machtübergabe – Machtergreifung – Nationale Revolution: Der Weg in die NS-Diktatur“ von Dr. Klaus-Dieter Müller findet in der Stadtbibliothek Pirna statt. Die Ausstellung wird in der K²-Kulturkiste Pirna eröffnet. Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „1933 – Wege in die Diktatur“ und eine Kooperation der sLAG mit AKuBiZ e.V.


25.08.2023, 18:00 Uhr
Vortrag „Erosion der Demokratie. Das Ende des sächsischen Landtags 1933“, mit Dr. Janosch Förster (SLUB Dresden), Ort: Internationales Begegnungszentrum, Pirna

 

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „1933 – Wege in die Diktatur“ und eine Kooperation der sLAG mit AKuBiZ e.V. und der Rosa-Luxemburg-Stiftung Sachsen.


23.09.2023
Vernetzungstreffen „Partizipative Erschließung von Stätten von NS-Zwangsarbeit in Sachsen“, Festung Königstein

 

Eine Veranstaltung der sLAG, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie Sachsen.
Details und Anmeldemodalitäten


01.–05.10.2023
Gedenkstättenfahrt nach Brandenburg, Bildungsverein Parcours e.V.

 

In den Herbstferien bietet der Leipziger Bildungsverein Parcours e.V. eine Fahrt in die Gedenkstätte Sachsenhausen sowie die Gedenkstätte Todesmarsch im Belower Wald an. Das Angebot richtet sich an Jugendliche und junge Erwachsene ab 14 Jahren bzw. Klassenstufe 9 aus Sachsen.
Details und Anmeldemodalitäten


28.10.2023
Ausstellungseröffnung „Auftakt des Terrors – Frühe Konzentrationslager im Nationalsozialismus“, Ort: Colorido-Treff, Plauen

 

Die Veranstaltung ist Teil des Projekts „1933 – Wege in die Diktatur“ und eine Kooperation der sLAG mit dem Colorido e.V.



02.11.2023, 19:00 Uhr

Vortrag „Die Feuerwehr stand dabei und sah zu“. Die Novemberpogrome in Dresden 1938, mit Daniel Ristau, Ort: Zentralwerk Dresden

 

Eine Veranstaltung der sLAG in Kooperation mit dem Zentralwerk Dresden.


11.–15.11.2023
Bildungsfahrt „Linz und Mauthausen – NS-Geschichte und Erinnerungskultur in Österreich“, Herbert-Wehner-Bildungswerk
Details und Anmeldemodalitäten

 

Tipps

 

06.06.2023
Podiumsdiskussion „Krieg gegen die Ukraine und deutsche Gedenkkultur an den Zweiten Weltkrieg“, mit Andreas Ehresmann, Jens Nagel und Katja Seybold, Ort: Gedenkstätte Münchner Platz Dresden

 

Die Moderation der Podiumsdiskussion übernehmen Dr. Andreas Hilger und Prof. Dr. Mike Schmeitzner. Eine Veranstaltung des Hannah-Arendt-Instituts für Totalitarismusforschung, der Gedenkstätte Lager Sandbostel, des Volksbunds Deutsche Kriegsgräberfürsorge e.V und der Max-Weber-Stiftung.


28.06.–27.08.2023
Ausstellung „Der Schatz vom Dachboden. Das Archiv des jüdischen Fotografen Abram Mittelmann“, Ort: Ägyptisches Museum, Leipzig, Veranstalter: Archiv Bürgerbewegung Leipzig e.V., Kultur- und Begegnungszentrum Ariowitsch-Haus e.V., Stadtgeschichtliches Museum Leipzig, Universität Leipzig


29.06.2023
Podiumsdiskussion „Ein jüdisches Museum für Sachsen? Aufgaben – Inhalte – Objekte“, mit Alina Gromova, Anselm Hartinger und Christina Ludwig, Ort: Vortragssaal im GRASSI Museum, Leipzig

 

Die Podiumsdiskussion findet im Rahmen der Vortragsreihe „Jüdische Museen – Gründungsgeschichten und aktuelle Positionierungen“ statt, die vom Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow organisiert wird.


Bis 20.08.2023
Ausstellung „Hakenkreuz und Notenschlüssel. Die Musikstadt Leipzig im Nationalsozialismus“, Ort: Stadtgeschichtliches Museum Leipzig