Bruch|Stücke

Zum achtzigsten Mal jährten sich im November 2018 die Ereignisse der nationalsozialistischen Pogrome, die in ihrer reichsweiten Organisation als auch in ihrem Exzesscharakter eine neue Eskalationsstufe in der Ausgrenzung und Verfolgung von Juden und als „jüdisch“ definierten Personen darstellten. Bislang sind für Sachsen mehr als fünfundsechzig kleinere und größere Orte dokumentiert, an denen es zu antijüdischen Kundgebungen, Verhaftungen, Wohnungs- und Geschäftszerstörungen, Gewalttaten, Zurschaustellungen von Juden sowie Zerstörungen von Synagogen und Gemeindeeinrichtungen kam.

Das Projekt recherchiert und hinterfragt diese Ereignisse, ihre Quellen und Objekte. Es ordnet sie über den sächsischen Raum hinausreichend in den historischen Kontext und die Forschungsdiskussion ein. Es fragt nach Akteuren – den Betroffenen, den Tätern und den Zuschauern – und ihren Handlungsspielräumen, der Symbolkraft und den Folgen der Ereignisse, der Erinnerungskultur und ihren Transformationsprozessen sowie den Geschichten, die mit dem 9./10. November 1938 in Sachsen verbunden und weitergegeben werden.