Die Podiumsdiskussion wird organisiert von der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain/Stiftung Sächsische Gedenkstätten und dem Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden.
Am 8. September 1943 kapitulierte das bis dato an der Seite des Deutschen Reiches kämpfende Italien und schloss einen separaten Waffenstillstand mit den Alliierten. Aufgrund der italienischen Kapitulation löste das Oberkommando der Wehrmacht die Operation »Fall Achse« aus. In wenigen Tagen besetzten deutsche Verbände große Teile Italiens und die bis dato italienisch kontrollierten Gebiete. Hunderttausende italienische Soldaten wurden als Zwangsarbeiter in das Deutsche Reich deportiert. Italien selbst verwandelte sich in der Folgezeit zu einem Kriegsschauplatz, wo sich neben militärischen Gefechten auch zahlreiche deutsche Kriegsverbrechen ereigneten. 80 Jahre nach der Kapitulation Italiens spielen das Geschehen in Italien und das Schicksal der italienischen Zwangsarbeiter und Kriegsopfer in der deutschen Erinnerung bestenfalls eine untergeordnete Rolle. Gleiches gilt für die juristische Aufarbeitung. Moderiert von Andrea Dernbach (Redakteurin des Tagesspiegels) diskutieren über diese wenig bekannten, aber dennoch historisch relevanten Ereignisse nach der Kapitulation Dr. Carlo Gentile (Universität Köln), Daniela Geppert (Dokumentationszentrum NS-Zwangsarbeit Schöneweide) und Oberstaatsanwalt Thomas Will (Zentrale Stelle der Landesjustizverwaltungen zur Aufklärung nationalsozialistischer Verbrechen Ludwigsburg).
Veranstaltungsort: Militärhistorischen Museum der Bundeswehr in Dresden