Newsletter 09/2024

10.10.2024 - Newsletter

Liebe Mitglieder der sLAG, liebe Freund*innen, liebe Interessierte,

 

manchmal wird einem übel, wenn man morgens die Zeitung liest. Mir geht es jedenfalls so. Dabei meine ich nicht einmal die schrecklichen Nachrichten von den Kriegen in der Welt. Was mir Mitte August die Galle hochkommen ließ, war eine Meldung, die eigentlich als gute Nachricht galt: durch die Presse ging, dass die „gestohlenen Juwelen“ nun wieder im Grünen Gewölbe in Dresden zu bestaunen seien. Es war von „Schmuckstücken“ und einem „Schatz“ die Rede. Für Michael Kretschmer war es „ein Tag der Freude“, so zitierte ihn der MDR am 13.08.2024.

 

Nun ja, die Sachen gehören in ein Museum, keine Frage. Als Diebesgut wäre es in privaten Tresoren verschwunden, was völlig inakzeptabel ist. Also alles in bester Ordnung. Woher dann meine Übelkeit?

 

Es ist das Verschweigen der anderen Diebstähle, das mich empört. Und damit meine ich nicht die Verwahrung der Stücke nach 1945 in Moskau, sondern den ursprünglichen Diebstahl: Dass sich der Kurfürst von Sachsen, König von Polen und Großfürst von Litauen Friedrich August I. mit Diamanten und Brillanten behängen und vor seinem Hofstaat protzen konnte, war nur möglich, weil der Adel vor allem die Menschen auf dem Land, Bauern, Pächter, Knechte, Mägde, Tagelöhner und Leibeigene brutal auspresste. Ohne ihre Arbeit, ohne die Produkte ihrer Hände, ihres Könnens und Wissens, ihrer Gesundheit, hätte es keinen Reichtum der Wettiner gegeben. Wie nennt man Leute, die anderen etwas wegnehmen? Diebe? Räuber? Was sind die staatlich oftmals noch immer hofierten Adelshäuser anderes als historische Verbrecherbanden?

 

Jetzt kann man wieder bestaunen, was die „Förderer der Kunst“ bei ihren Goldschmieden und Juwelieren in Auftrag gaben – bezahlt mit der Arbeit und dem Leben anderer. Natürlich könnte man einwenden, dass so großartige Kunstwerke entstanden sind: nicht nur Schmuck für die Könige und Fürsten, sondern auch Gebäude und Gemälde. Auch das würde es ja nicht geben, hätten die Landleute die Früchte ihrer Arbeit behalten. Wohl wahr. Wer die glitzernden Schmuckstücke bestaunt und durch die prunkvollen Festsäle der Schlösser geht, sollte auch das Blut sehen, das daran klebt. „Es ist niemals ein Dokument der Kultur, ohne zugleich ein solches der Barbarei zu sein“, formulierte Walter Benjamin 1940 treffend.

 

Was mich ärgert, ist, dass bei der Berichterstattung in Zeitungen, Fernsehen und Radio dieser historische Hintergrund keine Rolle spielt. Als wären die Kunstwerke einfach nur großzügige Geschenke der einstigen Herrscher, ach, wie großzügig die doch sind! Was müssen wir für die hochherrschaftliche Kunst dankbar sein.

 

Dabei kann Kunst auch anders. Der Juwelier Jean Jacques Pallard, der über drei Jahre am Großen Bruststern des polnischen Weißen-Adler-Ordens geschliffen, gelötet und poliert hat, war zweifellos ein Könner. Doch Kunstfertigkeit schafft nicht immer Kunst. In diesem Fall war es Dekoration zur Verherrlichung von Macht.

 

Kunst, die Macht und Herrschaft in Frage stellt, steht dagegen im Mittelpunkt des Erinnerungspolitischen Fachtags der sLAG am 08.11. im Zentralwerk in Dresden. Im Eröffnungsvortrag thematisiert Prof. Dr. Stefanie Endlich „Erinnern und Gedenken im öffentlichen Raum – Ansätze und Konzepte der bildenden Kunst“. Im umfangreichen Rahmenprogramm kann man künstlerische Auseinandersetzungen mit Geschichte in vielfältigen Formen erleben und in Workshops u.a. selbst gestalterisch aktiv werden. Alles in allem das Gegenteil von dekorierter und glorifizierter Macht. Da wird es mir warm ums Herz. Wir sehen uns am 08.11. in Dresden und setzen der Übelkeit etwas entgegen!

 

Uwe Hirschfeld für den sLAG-Sprecher*innenrat

Aus dem Büro

Am 1. September ging der zweite Teil des sächsischen Superwahljahrs zu Ende. Nachdem im Frühjahr das Europaparlament und die Kommunalparlamente neu gewählt wurden, ist nunmehr auch klar, wie sich der Landtag in den kommenden fünf Jahren zusammensetzen wird. Die sLAG hat als Vertretung der Erinnerungsinitiativen und Gedenkstätten im Vorfeld versucht, erinnerungspolitische Themen sichtbar zu machen. Wir haben uns mit einem Positionspapier, einer Podiumsdiskussion und Wahlprüfsteinen umfangreich inhaltlich eingebracht. Das Ergebnis der Landtagswahlen bestätigt leider den Trend aus den Kommunalwahlen, wo die AfD über 1.700 und die aus Reichsbürgern, Neonazis und Verschwörungsgläubigen zusammengesetzte Partei der Freien Sachsen knapp 100 Mandate erringen konnte. Die extreme Rechte konnte ihre starke Präsenz im Sächsischen Landtag von 27 Prozent auf 30 Prozent ausbauen. Die Freien Sachsen blieben mit 2,2 Prozent unterhalb der Fünf-Prozent-Hürde.

 

Die Erinnerung an die Verbrechen des Nationalsozialismus wird einerseits durch staatlich geförderte Gedenkstätten betrieben. Sie sind eine wichtige Säule der Aufarbeitung und des Gedenkens und leisten mit ihren Mitarbeiter*innen kontinuierliche Forschungs- und Vermittlungsarbeit an authentischen Orten der nationalsozialistischen Herrschaftsausübung und des Terrors. Andererseits findet Erinnerungsarbeit in der Fläche zivilgesellschaftlich statt. Vereine wie das Treibhaus Döbeln, die Hillersche Villa in Zittau, das Alternative Kultur- und Bildungszentrum (AKuBiZ) in Pirna, colorido e.V. in Plauen oder das Netzwerk für Demokratische Kultur in Wurzen beschäftigen sich seit Jahrzehnten kritisch mit der lokalen Stadtgeschichte. Diese kritische Zivilgesellschaft ist in Sachsen robust und Kummer gewohnt. Viele Vereine wie das Treibhaus oder das AKuBiZ sind während der Baseballschlägerjahre der späten Neunziger und frühen Zweitausender entstanden. Die Bedrohung durch gegenwärtige Nazi-Schläger führte fast folgerichtig dazu, sich auch mit den historischen Nazis zu beschäftigen. Wir wüssten heute sehr viel weniger über die Herrschaftsausübung und die Verfolgungskomplexe in der breiten Fläche in Sachsen, wenn es nicht diese aktiven Menschen gegeben hätte. Von Anfang an waren diese Orte aber auch ein Safe Space für nicht-rechte Jugendliche und Aktivist*innen in sächsischen Kleinstädten. Deshalb ist ihre Erinnerungsarbeit unmittelbar eingebettet in einen größeren Zusammenhang von antirassistischem Aktivismus, Integrationsarbeit mit Geflüchteten, Unterstützung von queeren Menschen in der Provinz und Jugend- und Sozialarbeit. Diese Projekte und die Initiativen, die sie tragen, stehen wieder oder auch immer noch im Fokus der extremen Rechten. Immer dort wo auf das „Nie wieder“ hingewiesen und ein Gegenwartsbezug hergestellt wird, sehen sich Gedenkstätten Angriffen ausgesetzt. Besonders prominent ist sicherlich der Fall der KZ-Gedenkstätte Buchenwald und ihres Leiters Jens-Christian Wagner, der im Vorfeld der thüringischen Landtagswahlen auf die Gefahr einer AfD-Mehrheit für die Demokratie und die Erinnerungskultur vehement hingewiesen hatte. Jens-Christian Wagner sah sich Forderungen seiner Absetzung bis hin zu Morddrohungen ausgesetzt. Angriffe auf Gedenkstätten werden inzwischen zudem fast täglich registriert.

 

Während die Verbrechen der Nationalsozialisten von der extremen Rechten systematisch kleingeredet werden, unternimmt die AfD und ihr politisches Vorfeld eigene Versuche, die kritische Auseinandersetzung mit der deutschen Geschichte zu diskreditieren und ihr eine nationalistische Erinnerungspolitik entgegenzusetzen. Höckes „180-Grad-Wende in der Erinnerungspolitik“, Gaulands Bezeichnung der NS-Zeit als „Vogelschiss der deutschen Geschichte“ oder die Veranstaltungen von Kubitscheks Institut für Staatspolitik sind nur die Spitze des Eisbergs. Frisch ins Leben gerufen wurde deshalb im August die Website „Geschichte statt Mythen“, die über Geschichtsrevisionismus in Thüringen und darüber hinaus aufklärt. Sie bietet gerade den Aktiven in unserem Themenfeld fundierte Analysen und Recherchen, um sich aktiv und kritisch am öffentlichen Diskurs beteiligen zu können.

 

Die rechte Diskursverschiebung wird aktuell verstärkt durch eine fiskalische Krise, die in Sachsen besonders ausgeprägt ist. Es ist schon jetzt erkennbar, dass der Spielraum für eine gezielte Förderung der demokratischen Zivilgesellschaft und der historisch-politischen Bildungsarbeit von den politisch Verantwortlichen sehenden Auges massiv eingeschränkt wird. Es erhöht den Druck zusätzlich in einer schon ohnehin prekären Situation.

 

Dass auch die Mitglieder unseres Netzwerks ihre wichtige Arbeit dennoch fortsetzen, beweist eindrucksvoll ihr Programm, dass wir wie gewohnt unter „Termine“ abbilden. Nutzen Sie die Angebote, besucht die Veranstaltungen, vernetzt euch. Bei uns und im Netzwerk „Tolerantes Sachsen“ finden sich jeweils über hundert Organisationen aus ganz Sachsen, die ihr unterstützen könnt: seid solidarisch mit den Initiativen, Vereinen und Gedenkstätten!

 

Eine spannende Lektüre des Newsletters wünschen Jane Wegewitz, Jonas Kühne und Kolja Lohf aus der sLAG-Fachstelle für NS-Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung

 

Zehn Jahre Erinnerungspolitischer Fachtag – es darf gefeiert werden!

 

 

Im Jubiläumsjahr ist das Thema unserer größten jährlichen Veranstaltung Kunst und Erinnerungskultur und wir freuen uns, nun, nach Monaten der Vorarbeit, das Programm „Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung“ präsentieren zu können, einen inhaltlich breit gefächerten Mix aus Vorträgen, Workshops und Projektpräsentationen zum Fachtag am 08.11. und diesen rahmende Veranstaltungen vom 06.-09.11.

 

Wir haben Prof. Dr. Stefanie Endlich eingeladen, den Fachtag mit einem Beitrag zum Erinnern und Gedenken im öffentlichen Raum einzuführen und Nanne Buurman, uns Einblick in ihre Forschung zur documenta zu geben. In vier Workshops mit Künstlerinnen stehen Fragen des Vergessens und Verschwindens im Mittelpunkt („Die Bilder kommen zurück“), die Unsichtbarkeit bzw. Sichtbarmachung von Verfolgungs- und Widerstandsgeschichten („Auf den Spuren der Rom*nja und Sint*ezze im Nationalsozialismus“ – Stencil-Workshop“) und der Umgang mit historischem Material bei der kreativen Annäherung an ein kaum erforschtes historisches Ereignis („Aus Publikumssicht“). Der Vorbereitung auf das kommende Jahr mit dem Gedenken an 80 Jahre Kriegsende und die begleitenden Ereignisse ist der Workshop „Visuelle Gestaltung für die Erinnerungspraxis“ gewidmet, in dem sich alles um die Erstellung von Material für den Einsatz bei erinnerungskulturellen Projekten 2025 dreht. Die anschließenden Kurzpräsentationen von Künstler*innen und Aktiven aus dem sLAG-Netzwerk sowie Mitarbeiter*innen der Gedenkstättenlandschaft bieten die Möglichkeit, Arbeitsweisen und aktuelle Projekte kennenzulernen.

 

Konzipiert haben wir das Programm mit dem Zentralwerk, einem Verein in unserem Netzwerk, dessen Mitglieder für ein vielgestaltiges künstlerisches Potenzial stehen, welches sich nun auch in den Inhalten und im Personal des Fachtags widerspiegelt. Ideen für das Programm, aber insbesondere die Möglichkeit, es umsetzen zu können, sind der Stiftung Sächsische Gedenkstätten als dritter Veranstalter zu danken.

 

Das umfangreiche Rahmenprogramm, mit dem wir den Geburtstag des Fachtags begehen, wäre ohne unsere Kooperationspartner HELLERAU – Europäisches Zentrum der Künste, das Fachnetzwerk Antiziganismus/Antiromaismus, Weiterdenken – Heinrich Böll Stiftung Sachsen und das Ökumenische Informationszentrum e.V. sowie eine Gastspielförderung durch das NATIONALE PERFORMANCE NETZ nicht denkbar. Das Theaterstück „Monolog mit meinem ‚asozialen‘ Großvater – Ein Häftling in Buchenwald“, die Ausstellungen „John von Bergen – RELICS“ und „Eingedenken – Geschichten freilegen“ sowie die Performance „Third Skin“ der deutsch-spanischen Choreografin und Künstlerin Ana Lessing Menjibar erweitern die diesjährige Erkundung unserer „Sicht|Felder“ um wesentliche Aspekte und Ausdrucksformen. Stöbern Sie im Programm, nutzen Sie die Gelegenheit für Entdeckungen, Inspiration und Austausch, kommen Sie nach Dresden!

 

Jane Wegewitz

 

Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung.
08.11. Erinnerungspolitischer Fachtag 2024 (nur mit Anmeldung)
06.-09.11. Rahmenprogramm

 

Alle Veranstaltungen finden im Zentralwerk, Riesaer Str. 32, 01127 Dresden, statt. Der Eintritt ist frei. Ausführliche Informationen zum Programm, der Anmeldung und Reservierungsmöglichkeiten finden Sie auf unserer Website .

 

Gedenkstättenkonferenz

In diesem Jahr stand der Kulturkampf von Rechts im Mittelpunkt der Bundesgedenkstättenkonferenz. Vom 25. bis 27. November trafen sich die Vertreter*innen der Gedenkstätten und Erinnerungsinitiativen im Museum Zwangsarbeit in Weimar, um über die politischen Herausforderungen zu diskutieren. Unter anderem wurde über den Umgang mit AfD-Funktionär*innen bei Veranstaltungen in Gedenkstätten diskutiert, das Museumsnetzwerk „Haltung zeigen!“ vorgestellt, Vernetzungsarbeit am Beispiel Sachsens analysiert und eine Umfrage zum Umgang mit Rechtsextremismus in Gedenkstätten in Nordrhein-Westfalen ausgewertet.

 

Zudem fand die Mitgliederversammlung des Verbandes der Gedenkstätten in Deutschland statt. Unser Referent Jonas Kühne wurde dort für weitere drei Jahre in den Vorstand gewählt. Herzlichen Glückwunsch und viel Erfolg für die anstehenden Aufgaben!

 

 

Aus dem Netzwerk

Neue Mitglieder

Seit August haben wir zwei neue Mitglieder ins Netzwerk aufnehmen können: Herzlich willkommen nochmals, dem Projekt „DenkMal! Todesmarsch Mülsen – Eibenstock 1945“ und dem „Förderkreis Alter Leipziger Bahnhof“! Wir schätzen eure Arbeit sehr und freuen uns auf den Austausch und die Kooperation mit euch.

 

Erinnerungsort Torgau eröffnet feierlich neue Dauerausstellung

Mit einem Festakt eröffnete der Erinnerungsort Torgau am 22. August 2024 seine neue Dauerausstellung „Mut und Ohnmacht“. Zahlreiche Gäste nahmen daran teil, unter ihnen Zeitzeugen und Familienangehörige ehemaliger Häftlinge aus dem In- und Ausland. Seit dem 23. August 2023 ist die Ausstellung für das Publikum geöffnet.

 

© Archiv Stiftung Sächsische Gedenkstätten/Erinnerungsort Torgau

 

Der Schwerpunkt der neuen Dauerausstellung liegt auf der NS-Militärjustiz im Zweiten Weltkrieg und der Haft in den Torgauer Militärgefängnissen. Zudem geht es um die sowjetischen Speziallager nach 1945 in Torgau, schließlich um politische Häftlinge während der SED-Diktatur. Die Ausstellung stellt die Verfolgten vor, beleuchtet die Bedingungen der Haft, zeigt die Täter und spannt den Bogen bis in die Gegenwart.

 

Den Festakt eröffnete die Sächsische Staatsministerin für Kultur und Tourismus und Stiftungsratsvorsitzende der Stiftung Sächsische Gedenkstätten, Barbara Klepsch. Grußworte sprachen Maria Bering, Abteilungsleiterin „Erinnerungskultur“ bei der Bundesbeauftragten für Kultur und Medien, und Evelyn Zupke, SED-Opferbeauftragte beim Deutschen Bundestag. Jean-Claude Juncker, ehemaliger Präsident der Europäischen Kommission, steuerte ein Grußwort aus der Ferne bei.

 

Professor Peter Steinbach, wissenschaftlicher Leiter der Gedenkstätte Deutscher Widerstand in Berlin, hielt die Festrede. Er betonte, dass Leiden nicht vergleichbar sei. Gedenkstätten dürften daher nicht zum Kampfplatz werden, sie seien „keine Orte zur Durchsetzung eines Geschichtsbildes“. Sie sollten vielmehr „verlässlich informieren, Kritik und Pietät verbinden, zur Selbstreflexion anregen, Kontroversen nicht nur aufgreifen, sondern bearbeiten“.

 

Die Ausstellung ist täglich außer montags von 10 bis 18 Uhr (in den Wintermonaten bis 17 Uhr) geöffnet. Der Eintritt ist frei. Wir freuen uns auf Sie und euch!

 

Einen ausführlichen Nachbericht finden Sie, findet ihr auch hier: „Erinnerungsort Torgau feierlich eröffnet“

 

Pascal Straßer, Erinnerungsort Torgau

 

Endphaseverbrechen in Sachsen

Die letzte Phase des Zweiten Weltkriegs war geprägt durch eine massive Zunahme von Gewalt nach innen. Durch das Zusammenbrechen zentraler Befehlsstrukturen, gerade in den letzten Wochen des Regimes, herrschte eine allgegenwärtige Gewaltermächtigung, die sich auf lokaler Ebene entlud. Betroffen waren Jüdinnen und Juden, KZ-Häftlinge, Zwangsarbeiter*innen und andere verfolgte Gruppen. Ab 1944 löste die SS vor allem frontnahe Konzentrationslager auf und trieb die Häftlinge auf wochenlangen Todesmärschen quer durchs Deutsche Reich. Diese waren der Willkür ihrer Bewacher ausgesetzt, die über Leben und Tod entschieden. Das Töten der Häftlinge war oft der Versuch der Bewacher, ihre eigene Flucht zu beschleunigen, und Ausdruck davon, wie wenig Wert das Leben der Häftlinge für sie besaß. Für den Politikwissenschaftler und Soziologen Daniel Goldhagen waren die Todesmärsche eine bewusste Fortsetzung des Holocausts.

 

Nicht nur Todesmärsche waren Phänomen der Endphasenverbrechen; durch eine zunehmende Verschärfung der Bestimmungen zu Fahnenflucht und Wehrkraftzersetzung richtet sich die Gewalt ebenso gegen Deserteure und Zivilist*innen, die die Handlungen des Regimes kritisierten. Beinahe täglich wurden in den letzten Wochen Dekrete erlassen, die den Umgang mit Personen regeln sollten, die z.B. weiße Fahnen aus den Häusern hängten. Wer am sogenannten Endsieg zweifelte, konnte gerade in dieser letzten Phase schnell zum Tode verurteilt werden. Täter waren hier nicht nur Angehörige der Wehrmacht und SS, sondern auch NSDAP-Mitglieder und Zivilist*innen beteiligten sich an den Verbrechen.

 

2025 jährt sich diese Phase zum 80. Mal. Aus diesem Anlass möchte das AKuBiZ diese Verbrechen auf gedenkplätze.info sichtbar machen. Zum einen sollen so die Todesmärsche durch Sachsen gekennzeichnet werden und zum anderen Orte der Gewalt in dieser letzten Phase des Krieges.

 

AKuBiZ e.V.

 

Projekt „DenkMal! Todesmarsch Mülsen – Eibenstock 1945“

Am 14. April 1945 wurden 83 KZ-Gefangene in Schlema ermordet. Sie waren auf dem Todesmarsch gewesen, der aus dem KZ-Außenlager in Mülsen St. Micheln ins Erzgebirge hineinführte. Das Ganze geschah unter Mithilfe der Zivilbevölkerung. Dr. Oliver Titzmann, Ortschronist von Schlema, hat den Todesmarsch aus Mülsen sowie den Mord in Schlema erforscht und die Ergebnisse in seinem Buch „Massenmord in Niederschlema. Der Mülsener Todesmarsch, die Exekution von 83 KZ-Häftlingen und die daraus folgende Gedenkkultur“ veröffentlicht. Im Herbst 2024 wird das Buch in Neuauflage (Erstauflage 2015) erscheinen. In zwei Lesungen wird Dr. Titzmann seine Arbeit vorstellen: am 07. November 2024, 19 Uhr, im Vereinsheim des Heimatvereins Zschocken in Hartenstein (Hauptstraße 70) und am 28. November, 19Uhr, im Kulturhaus Aktivist in Schlema (Bergstraße 22). Der Eintritt zu den Veranstaltungen ist frei.

 

Anna Vogt, Projektmitarbeiterin

 

Abb.: Blick ins Buch „Massenmord in Niederschlema. Der Mülsener Todesmarsch, die Exekution von 83 KZ-Häftlingen und die daraus folgende Gedenkkultur“ (© Dr. Oliver Titzmann)

 

Stadtratsbeschluss zur Erklärung der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig zum ehemaligen KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“

Mehr als zwei Jahre arbeitete es hinter den Kulissen; nun hat der Leipziger Stadtrat am 19. September 2024 einen Beschluss in Beantwortung der von der Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig (GfZL) eingereichten Erklärung zum ehemaligen KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“ in der Kamenzer Straße gefasst.

 

Die im Januar 2022 bei der Stadt Leipzig eingereichte Petition setzte sich in erster Linie dafür ein, eine Änderung des derzeitigen Zustands herbeizuführen: nämlich die Nutzung des früheren KZ-Geländes in der Kamenzer Straße 12 in Leipzig durch Neonazis. Aus Sicht der GfZL ist dies ein Skandal und bagatellisiert das Leid der zwischen 1941 und 1945 dort inhaftierten KZ-Gefangenen und ebenfalls auf dem Gelände untergebrachten zivilen Zwangsarbeiter*innen. Mit der Petition hat die GfZL mit Unterstützung zahlreicher Erstunterzeichner*innen sowie mehr als 1.500 Zweitunterzeichner*innen unter anderem gefordert, dass das Gebäude in die öffentliche Hand übergehen, eine weitere denkmalpflegerische Untersuchung erfolgen und der Ort als zentraler historischer Erinnerungsort mit Bezug zum KZ-Außenlagersystem und NS-Zwangsarbeit von der Stadt Leipzig gewürdigt werden soll.

 

Durch Zusammenarbeit des Kulturamts der Stadt Leipzig mit der GfZL konnte bereits im Juli 2022 eine städtische Gedenkstele in der Kamenzer Straße eingeweiht werden konnte. Nun legte die Verwaltung zwei Jahre später dem Stadtrat einen Beschlussentwurf vor. Hierzu hatten die Parteien Die Linke und die CDU Änderungsanträge eingebracht und in der Abstimmung zusammengearbeitet.

 

Beschlossen wurde, dass die Stadt Leipzig ein bauhistorisches Gutachten in Auftrag gibt, bei dem dieses Mal auch die Innenräume einbezogen werden müssen. Das Gutachten soll dann dem Landesamt für Denkmalschutz vorgelegt werden, um erneut die Denkmalwürdigkeit des Gebäudes in der Kamenzer Straße 12 zu prüfen. Das Problem, dass das Gebäude weiterhin für Überlebende und deren Angehörige sowie für erinnerungskulturelle Aktivitäten nicht zugänglich ist, bleibt jedoch bestehen. Die Ankaufsverhandlungen der Stadt Leipzig mit dem Eigentümer haben bisher zu keinem Ergebnis geführt. Juliane Nagel (Linke) sprach sich dafür aus, dass die Stadt Leipzig die Ankaufsverhandlungen jedoch nicht für beendet erkläre, wie es der Beschlussvorschlag vorsah, sondern weiter in Gesprächen bleibe.

 

In der Stadtratssitzung wies Falk Dossin (CDU) darauf hin, dass er es schade fände, „dass dieses Objekt derzeit nicht genutzt werden kann zum Gedenken an diese Taten, die wir damals als Gesellschaft dort getan haben“. Zudem sagte er, dass er es beschämend findet, unter welchen Bedingungen die Gedenkstätte Zwangsarbeit, die auf dem ehemaligen Gelände des HASAG sitzt, ihre Arbeit machen müsse. »Diese Gedenkstätte sitzt im Pförtnerhäuschen des Umweltforschungszentrums – ich wiederhole: im Pförtnerhäuschen“, so Dossin. Daher sprach sich die CDU dafür aus, dass ein Vorkaufsrecht unter Denkmal- und Erinnerungsgesichtspunkten für die Kamenzer Straße 12 geprüft werde, was ebenfalls in den Beschluss aufgenommen wurde.

 

Zudem beauftragte der Stadtrat mit seinem Beschluss die Stadt Leipzig mit der GfZL ins Gespräch zu kommen und die Weiterentwicklungspläne der Gedenkstätte in Form einer räumlichen Vergrößerung an einem anderen Standort zu unterstützen.

 

Dies sind für die Gedenkstätte wichtige Erfolge und sie zeigen auch, dass sich der Leipziger Stadtrat hinter die Arbeit der GfZL stellt und künftig das Thema NS-Zwangsarbeit in der Erinnerungskultur der Stadt besser repräsentiert wissen will.

 

Dieses Gebäude in der Kamenzer Straße 12 war ab 1941 Unterkunft für zivile Zwangsarbeiter*innen und zwischen 1944 und 1945 das zentrale Gebäude des KZ-Außenlagers „HASAG Leipzig“ (GfZL)

 

Zur Vorgeschichte:
In der Kamenzer Straße 10 und 12 und dem angrenzenden Areal befand sich zwischen Juni 1944 und April 1945 das KZ-Außenlager „HASAG Leipzig“. Mit mehr als 5.000 weiblichen KZ-Häftlingen war es das größte Frauenaußenlager des KZ Buchenwald. Zudem wurde im Herbst 1944 ein Lager für 700 männliche KZ-Häftlinge eingerichtet. Die hier inhaftierten Frauen und Männer wurden gezwungen, für den größten sächsischen Rüstungskonzern HASAG (Hugo Schneider AG) Waffen und Munition herzustellen.

 

Das heute noch vorhandene Fabrikgebäude der ehemaligen HASAG in der Kamenzer Straße 12 bildete das zentrale Gebäude des Frauenaußenlagers. Es wurde 1940 für das sogenannte Nordwerk der HASAG errichtet und diente alsbald der Unterbringung von polnischen zivilen Zwangsarbeiter:innen. Im Juni 1944 wurde dieses Gebäude mit den daneben befindlichen Baracken zum KZ-Außenlager umfunktioniert. In den hohen Hallen des Fabrikgebäudes wurden Schlafsäle eingerichtet, während sich im Erdgeschoss die Krankenstation, die Schreibstube sowie die Kantine des Lagers befanden. Im Keller lagen der Waschbereich und Kammern, die als Zellen für Inhaftierungen benutzt wurden. Dieser Ort in der Kamenzer Straße steht für Ausbeutung, Gewalt und Tod während der NS-Zeit.

 

Das Gebäude in der Kamenzer Straße 12 ist das einzige heute noch erhaltene bauliche Relikt eines KZ-Außenlagers im Stadtraum Leipzig und damit ein Ort von herausragender historischer Bedeutung. Seit 2007 ist das Gelände in Privatbesitz und fiel wiederholt durch neonazistische Aktivitäten wie Rechtsrock-Konzerte oder rechtsradikal motivierte Kampfsporttrainings auf.

 

Josephine Ulbricht, Gedenkstätte für Zwangsarbeit

 

Newsletter
Unser nächster regulärer Newsletter erscheint im November 2024. Bis dahin veröffentlichen wir Termine, Mitteilungen und Kurznachrichten wie gewohnt unter www.slag-aus-ns.de, bei Facebook, bei Bluesky und Twitter.

 

25.11.2024
Redaktionsschluss Newsletter November

 

Veranstaltungen

Hier finden Sie interessante Veranstaltungen unserer Mitglieder und der Fachstelle. Bitte informieren Sie sich auch auf den Websites der Veranstalter*innen über den aktuellen Stand und Anmeldemodalitäten.

 

02.10.2024, 09:00 Uhr
Stolpersteinverlegungen in Leipzig, AG Stolpersteine Leipzig, Ort: Antonienstr. 16, Leipzig


03.10.2024, 07:00 Uhr
Bildungsfahrt: Prag und Theresienstadt – NS Geschichte und Erinnerungskultur, Herbert-Wehner-Bildungswerk, Dresden, Ort: Herbert-Wehner-Bildungswerk, Dresden
Eine Anmeldung erfolgt über die Anmeldemaske.


03.10.2024, 13:00 Uhr
Antifaschistische Gedenkdemonstration in Erinnerung an Patrick T. und alle anderen Opfer rechter Gewalt, Ort: Bahnhof Hohenstein-Ernstthal


05.10.2024, 09:30 Uhr
Vernetzungstreffen „Stätten der NS-Zwangsarbeit in Nordböhmen und Sachsen“, sächische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus, Ort: Filozofická fakulta, Pasteurova 13, Ústí nad Labem


05.10.2024, 10:00 Uhr
Bildungsreise Riesengebirge – Nationalsozialismus, Besatzung & Widerstand, AKuBiZ e.V., Ort: Vrchlabi, Tschechien
Anmeldung erfolgt über eine E-Mail an: kontakt@akubiz.de


05.10.2024, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang: NS-Zwangsarbeit in Connewitz, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Leipzig


06.10.2024, 14:00 Uhr
Öffentliche Führung an der Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, Ort: Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain


07.-11.10.2024
Herbstferienprojekt: „1919, 1933, 2024 – was hat das mit mir zu tun?“, AKuBiZ e.V., Ort: Burg Hohnstein, Sächsische Schweiz


12.10.2024, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang: NS-Zwangsarbeit in Schönefeld, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Leipzig


12.10.2024, 14:00 Uhr
Öffentliche Führung durch die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Leipzig


17.10.2024, 19:00 Uhr
„Erinnern als höchste Form des Vergessens?“ Buchvorstellung und Gespräch mit Jan Gerber und Andreas Stahl, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Conne Island, Leipzig


19.10.2024, 10:00 Uhr
Radtour „Noch einmal möchte morgens ich erwachen…“, AKuBiZ e.V., Ort: Am Markt 7, Pirna
Anmeldung erfolgt über eine E-Mail an: projekt@akubiz.de


19.10.2024, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang: NS-Zwangsarbeit in Plagwitz, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Leipzig


19.10.2024, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang: NS-Zwangsarbeit in Reudnitz, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Leipzig


19.10.2024, 11:00 Uhr
Ortsbegehung: Das KZ-Außenlager „Leipzig-Schönau“, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Leipzig


26.10.2024, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang: NS-Zwangsarbeit in der Leipziger Innenstadt, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Leipzig


26.10.2024, 11:00 Uhr
Stadtteilrundgang: NS-Zwangsarbeit in Volkmarsdorf, Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig, Ort: Leipzig


26.10.2024, 14:00 Uhr
Historischer Rundgang auf dem Gelände der ehemaligen Städtischen Arbeitsanstalt, Initiativkreis Riebeckstraße 63, Ort: Riebeckstraße 63, Leipzig


29.10.2024, 17:00 Uhr
Vortrag: Kein „Neutralitätsgebot“ in der Demokratiearbeit mit Prof. Dr. Hufen, Tolerantes Sachsen, digital


29.10.2024, 19:00 Uhr
Lesung und Gespräch: „Gas, Gas, … und dann Feuer. Häftlingsnummer B 11632“ mit Tomáš Kraus, Brücke|Most-Stiftung, Ort: Brücke|Most-Stiftung, Dresden


04.11.2024, 18:00 Uhr
Lichtbildervortrag „Die Geschichte der Jugendburg Hohnstein 1924 bis 1933“, Ort: Burg Hohnstein, Eintritt frei


06.11.2024, 19:30 Uhr
Theater „Monolog mit meinem ‚asozialen‘ Großvater – Ein Häftling in Buchenwald“ von Harald Hahn, Ort: Zentralwerk, Dresden
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms des Erinnerungspolitischen Fachtags Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung – Erinnerungspolitischer Fachtag 2024.


07.11.2024, 19:00 Uhr
Ausstellungseröffnung „John von Bergen – RELICS“, Ort: Zentralwerk, Dresden
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms des Erinnerungspolitischen Fachtags Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung – Erinnerungspolitischer Fachtag 2024.


07.11.2024, 19:00 Uhr
Ausstellungseröffnung „Eingedenken – Geschichten freilegen“, Ort: Zentralwerk, Dresden
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms des Erinnerungspolitischen Fachtags Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung – Erinnerungspolitischer Fachtag 2024.


07.11.2024, 19:00 Uhr
Buchpräsentation / Lesung: „Massenmord in Niederschlema. Der Mülsener Todesmarsch, die Exekution von 83 KZ-Häftlingen und die daraus folgende Gedenkkultur“, Ort: Vereinsheim des Heimatvereins Zschocken (Hauptstraße 70, 08118 Hartenstein)
Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.


08.11.2024, 10:00 Uhr
Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung – Erinnerungspolitischer Fachtag 2024, Ort: Zentralwerk, Dresden


08.11.2024, 19:30 Uhr
Performance „Third Skin“ von Ana Lessing Menjibar, Ort: Zentralwerk, Dresden
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms des Erinnerungspolitischen Fachtags Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung – Erinnerungspolitischer Fachtag 2024.


09.11.2024, 16:00 Uhr
GehDenken mit dem Kulturbüro Görlitz und der Stolpersteine Initiative Görlitz-Zgorzelec
Treffpunkt: Jakobstraße 5a (goerlitz21 e.V.), Görlitz


09.11.2024, 18:00 Uhr
Ökumenische Andacht in der Frauenkirche und anschließendes Gedenken am Kulturforum Görlitzer Synagoge
Ort: Frauenkirche Görlitz (mit anschließendem Lichterweg zum Kulturforum Görlitzer Synagoge)


09.11.2024, 18:00 Uhr
Filmvorführung: „König hört auf“, ASA-FF e.V., Ort: Weltecho, Chemnitz


09.11.2024, 19:30 Uhr
Performance „Third Skin“ von Ana Lessing Menjibar mit Publikumsgespräch im Anschluss an die Aufführung, Ort: Zentralwerk, Dresden
Die Veranstaltung ist Teil des Rahmenprogramms des Erinnerungspolitischen Fachtags Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung – Erinnerungspolitischer Fachtag 2024.


14.11.2024, 18:00 Uhr
Informationsveranstaltung „Die wiedervereinigte Rechte. Eine Spurensuche zur Neuformierung der extremen Rechten nach der deutschen Wiedervereinigung“, Ort: AKuBiZ e.V., K² Kulturkiste, Pirna


19.11.2024, 17:00 Uhr
Eröffnung der neuen Ausstellung zur Geschichte der Leipziger Arbeitsanstalt, Initiativkreis Riebeckstraße 63, Ort: Riebeckstraße 63, Leipzig


28.11.2024, 16:30 Uhr
Informationsveranstaltung: 70 Jahre Staatsarchiv Leipzig – Bestände, Nutzung, Online-Angebote, online (der Zugangslink wird vorab unter Informationsveranstaltung Staatsarchiv veröffentlicht).


28.11.2024, 18:00 Uhr
Vortrag: „Gesellschaften der Ausgrenzung: Zur Geschichte des Stigmas ‚asozial‘“ mit Katharina Lenski, Initiativkreis Riebeckstraße 63, Ort: Haus der Demokratie, Leipzig


28.11.2024, 19:00 Uhr
Buchpräsentation / Lesung: „Massenmord in Niederschlema. Der Mülsener Todesmarsch, die Exekution von 83 KZ-Häftlingen und die daraus folgende Gedenkkultur“, Ort: Kulturhaus Aktivist (Bergstraße 22, 08280 Aue-Bad Schlema). Der Eintritt zur Veranstaltung ist frei.

 

Tipps

Hier finden Sie interessante Veranstaltungen, die außerhalb vom Netzwerk organisiert werden. Bitte informieren Sie sich auch auf den Websites der Veranstalter*innen über den aktuellen Stand und Anmeldemodalitäten.

 

05.10., 16:00 Uhr
Eröffnung der Ausstellung „Das Ende und der Anfang. Warschauer Aufständische in deutscher Gefangenschaft“, Ort: Kraszewski-Museum, Nordstr. 28, 01099 Dresden
Die Ausstellung kann bis zum 03.11.24 zu den Öffnungszeiten des Museums (Mi–So 12-17 Uhr) besichtigt werden. Der Eintritt ist frei.


09.–10.10.2024
Fachtag der Bundesarbeitsgemeinschaft „Ausstieg zum Einstieg“ e.V.
Eine Anmeldung erfolgt über die Anmeldemaske.


10.10.2024, 19:00 Uhr
Buchvorstellung Der Almanach zum 7. Oktober – Versuch einer Einordnung, Ort: Ariowitsch-Haus, Leipzig
Eine Veranstaltung des Leo Baeck Institute Jerusalem in Kooperation mit dem Ariowitsch-Haus, Leipzig und dem Leibniz-Institut für jüdische Geschichte und Kultur – Simon Dubnow


bis 17.10.2024
Ausstellung Schicksalhafte Seiten. Bücher verfolgter Jurist*innen in der SLUB Dresden, SLUB, Ort: SLUB Dresden


19.10.2024, 14:00 Uhr
Workshop Keine Opfer ohne Täter. Der Umgang mit Täter-Perspektiven, Inszenierungen und Repräsentationen an Orten ehemaliger Konzentrationslager, HAIT, Ort: Gedenkstätte KZ Sachsenburg, Frankenberg


02.11.2024, 12:00 Uhr
Bildungsfahrt zur Gedenkstätte Buchenwald, Naturfreunde Sachsen e.V., Ort: Gedenkstätte Buchenwald, Weimar


29.11.2024, 14:00 Uhr
Human rights for everyone! Wessen Geschichte zählt? Workshop zum Thema kritisch-historische Bildung und Erinnerungsarbeit in Dresden, riesa efau, Ort: Dresden und Pirna
Eine Anmeldung erfolgt über die Anmeldemaske.


Website zum Geschichtsrevisionismus in Thüringen: https://www.geschichte-statt-mythen.de/