
Auseinandersetzung mit dem Thema Verfolgung, Flucht und Exil einer Dresdner jüdischen Familien in den Werken der argentinischen Künstlerin Mónika Laura Weiss, Buenos Aires.
Verfolgung und Flucht begann nicht erst mit Ausbruch des Krieges, durch die deutsche Wehrmacht am 1. September 1939. Hass und Hetze, Ausgrenzung, Verfolgung und Stigmatisierung von vermeintlich Fremden und Andersdenkenden begann mit der Machtübergabe an die Nationalsozialisten 1933.
Die argentinische Künstlerin Mónica Laura Weiss ist die Tochter, Nichte und Enkelin der Familie Reizes aus Dresden. Die Familie kam 1933 aus ihrem Urlaub in Marienbad nicht mehr nach Dresden zurück. Die Schwester des Vaters, Paula, hatte vor der Gestapo gewarnt, welche in der Firma von Rudolf Reizes nach „verbotener“ Korrespondenz und Devisen gesucht hatte. Damit begann die Fluchtodyssee der jüdischen Familie Reizes vor dem nationalsozialistischen Terrorregime über Österreich, Palästina nach Argentinien. Paula verheiratete Gutmann konnte die Familie ihres Bruders Rudolf vor der nationalsozialistischen Verfolgung warnen, sie selbst wurde aus Breslau nach Theresienstadt deportiert und hat die Shoa nicht überlebt.
In ihren Werken verarbeitet die Künstlerin ihre familiären deutsch-jüdischen Wurzeln und die „langen Schatten der Vergangenheit“ wie sie es selbst nennt. Ihre Bilder spiegeln Motive der Verfolgung, Flucht, der verlorenen Heimat und der Erfahrungen einer Existenz im Spannungsfeld zweier Kulturen. Mit diesem vom Exil geprägtem Leben der Mutter aus Dresden kontrastiert die Tochter, die Künstlerin, Bilder ihrer eigenen Kindheit in Argentinien und verwendet dafür Dokumente aus dem überlieferten Familienfundus. In ihren gestalteten Buchobjekten befinden sich auf dem Hintergrund von Foto- und anderen Dokumenten sowohl kleine Objekte als auch Gedichte in deutscher Sprache verschiedener Autorinnen und Autoren, die ebenso ins Exil getrieben worden sind.
Ausstellungseröffnung
08.01.2026 um 18 Uhr im KABINETT im Zentralwerk e.V., Risaer Str. 32, Dresden
Diese Ausstellung eignet sich für selbstforschendes Lernen zu den Themen:
NS-Diktatur am Beispiel der Familie Reizes, Vertreibung und Flucht sowie Exil.
Die Ausstellung ist zu sehen vom 9. Januar bis 8. Februar 2026
Öffnungszeiten:
Donnerstag – Samstag, 16–20 Uhr
Sonntag, 15–18 Uhr
Veranstaltet vom Zentralwerk Dresden e.V. in Kooperation mit der sLAG.
Details: Transit – Bilder aus dem Exil