Stellungnahme der Fachstelle NS-Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung
Mit ersten Statements aus unserem Netzwerk und dem Hashtag #demokratierelevant haben wir bisher auf die Auswirkungen der fehlenden Finanzen für unsere Mitglieder hingewiesen. Doch auch die sLAG ist unmittelbar betroffen. In diesem wichtigen Jahr des Gedenkens an 80 Jahre Kriegsende und Befreiung hat die Fachstelle für NS-Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung aufgrund des noch ausstehenden sächsischen Doppelhaushalts auf bis dato ungewisse Zeit keine eigenen finanziellen Ressourcen, um die Stelle der Öffentlichkeitsarbeit zu besetzen und Veranstaltungen realisieren zu können.
Nach nunmehr fünf Jahren unserer Arbeit in der Fachstelle und angesichts der steigenden Angriffe auf unsere Demokratie von Rechts ist es eine bittere Erfahrung, wichtige Themen nicht oder nur ungenügend aufgreifen zu können. Veranstaltungen wie das für April geplante Vernetzungstreffen in Dresden und eine Vortragsreihe zum Kriegsende 1945 in Sachsen müssen entfallen, der Erinnerungspolitische Fachtag 2025 steht zur Disposition und die Netzwerkarbeit ist zu großen Teilen nur mit rein ehrenamtlichem Engagement möglich.
Mit unserer Kampagne #demokratierelevant machen wir auch in den kommenden Wochen auf die Situation der sLAG und ihrer mehr als hundert Mitglieder aufmerksam und fordern politische Entscheidungsträger*innen zum Handeln auf: Stellen Sie sicher, dass unsere Arbeit fortgesetzt werden kann! Gedenkstätten und zivilgesellschaftliche Akteur*innen übernehmen Verantwortung für die unverzichtbare politisch-historische Bildung in Sachsen – engagieren Sie sich für deren Fortbestand und Ausbau, bekennen Sie sich zu einem demokratischen Gemeinwesen, das die Auseinandersetzung mit dem NS als grundlegend für sein Fortbestehen begreift!
Jane Wegewitz und Jonas Kühne
Fachstelle NS-Erinnerungsarbeit und Demokratiebildung