Newsletter 01/2022

25.01.2022 - Newsletter

Liebe Mitglieder der sLAG, liebe Interessierte,

 

zu allererst wünschen wir Ihnen und euch und euren Familien noch alles Gute für das neue Jahr, insbesondere Gesundheit.

 

Bedanken möchten wir uns bei den Mitarbeiter*innen der Service- und Beratungsstelle und unseren Mitgliedern für ihr außergewöhnliches Engagement in dieser schwierigen Situation. Gerade deshalb konnten wir als sLAG erfolgreiche Veranstaltungen durchführen und weiter wachsen.

 

Auch wenn eine umfangreiche politische Analyse in diesem Editorial nicht möglich ist, so wissen wir alle um einige sehr bedenkliche politische Entwicklungen insbesondere in Sachsen in den letzten Monaten. Das bestärkt unsere Arbeit gegen die Relativierung der NS-Verbrechen und insbesondere gegen antisemitische und sozialdarwinistische Einstellungen.

 

Nach den Herausforderungen des letzten Jahres hoffen wir auf ein Jahr mit mehr Präsenz für unsere Veranstaltungen, mehr persönlichen Treffen im Rahmen der sLAG und inspirierenden Austausch mit den neuen Mitgliedern und Interessierten.

 

Daniela Schmohl für die Sprecher*innen sowie die Mitglieder des Vorstands des Fördervereins der sLAG


 

Für 2022 alles Gute

 

Für das neue Jahr wünschen auch wir allen Newsletter-Leser*innen alles Gute! Wir freuen uns über Ihr und euer Interesse an der Arbeit der sLAG und werden gern alle Abonnent*innen weiterhin über Erinnerungspolitik und über Initiativen und Projekte in Sachsen auf dem Laufenden halten.

 

Jane Wegewitz und Jonas Kühne
sLAG-Service- und Beratungsstelle


 

Nachwahl des Sprecher*innenrates Dezember 2021

 

Auf dem digitalen Landesweiten Arbeitstreffen der sLAG fand im letzten Jahr u.a. die Nachwahl des sLAG-Sprecher*innenrates und dessen Erweiterung statt.

 

Anna Schüller (Geschichtswerkstatt Sachsenburg) und Tobias Kley (Brücke|Most-Stiftung) hatten sich als Kandidat*innen für den Sprecher*innenrat der sLAG aufstellen lassen und wurden bei einer Wahlbeteiligung von 59 % (52 abgegebene Stimmen) als Sprecherin bzw. Sprecher gewählt. Nochmals herzlichen Glückwunsch!

 

Der Sprecher*innenrat der sLAG besteht nunmehr aus fünf Personen: Daniela Schmohl, Josephine Ulbricht, Anna Schüller, Dieter Gaitzsch und Tobias Kley.


 

Obermayer-Award 2022 für Treibhaus Döbeln

 

Zu den diesjährigen sechs Preisträger*innen der Obermayer-Awards gehört das Treibhaus Döbeln! Wir gratulieren zu diesem wohlverdienten Preis!

 

Aus der Begründung der Jury:

 

Der Fokus dieses Vereins liegt auf der generationenübergreifenden soziokulturellen Arbeit in Döbeln, einer sächsischen Stadt, in der es eine aktive rechte Szene gibt. Trotz Angriffen auf das Gebäude, Angestellte und Mitwirkende ist es dem Verein in den 25 Jahren seines Bestehens seit 1997 gelungen, einen Schutzraum einzurichten, in dem die Besucher*innen aller Altersgruppen sich frei von rechtsradikalen Einflüssen entfalten und ihr Umfeld positiv gestalten können. Das Programm zur Bekämpfung von Vorurteilen schafft Begegnungsmöglichkeiten für Menschen verschiedenster Hintergründe. Die Aktivitäten reichen von Kultur- und Sportveranstaltungen bis hin zu Bildungsangeboten, offenen Werkstätten und Bildungsfahrten. Zu den Projekten gehört auch eine Arbeitsgruppe, die die jüdische Lokalgeschichte während der NS-Zeit erforscht und die Ergebnisse im Kampf gegen Rechtsextremismus einsetzt.“

 

Die Verleihung der Preise ist die zentrale feierliche Veranstaltung des Berliner Parlaments zum Internationalen Holocaust-Gedenktag. Sie wird am 25.01.2022 ab 18 Uhr live übertragen.


 

Internationaler Holocaust-Gedenktag 2022

 

Mit einer Kranzniederlegung vor dem Fort Zinna gedenken die Stiftung Sächsische Gedenkstätten und das DIZ Torgau am 27. Januar der Opfer der NS-Militärjustiz. Wegen der Corona-Pandemie muss das Gedenken auch in diesem Jahr in einem kleinen Kreis stattfinden. SLAG-Sprecher Dieter Gaitzsch wird unser Netzwerk dort vertreten.

 

Auf weitere sachsen- und bundesweite Veranstaltungen und Projekte zum Internationalen Holocaust-Gedenktag verweisen wir am 27.01. via Facebook und Twitter.

 


 

Veranstaltungsplanung 2022

 

Unser Veranstaltungsplan für 2022 nimmt allmählich Gestalt an, erste Termine stehen bereits fest.

 

Im ersten Halbjahr werden wir Veranstaltungen zu den Themen Zwangsarbeit im Leipziger Umland (04.03.2022, s.u.) und jüdische Geschichte Sachsens (Anfang Mai) im Programm haben und es wird ein Symposium zum Wettbwerb in Sachsenburg geben (21.05.2022, voraussichtlich in Chemnitz). Außerdem planen wir derzeit einen Workshop zu „Verunsichernden Orten“ im Juli (in Frankenberg / Sachsenburg).

 

Im zweiten Halbjahr möchten wir einen Workshop zu Geschichtsdidaktik in Ausbildungsberufen anbieten und das Argumentationstraining gegen Rechts mit einem zweiten Workshop vertiefen.

 

Der diesjährige Erinnerungsgspolitische Fachtag wird am 24.09.2022 in Dresden stattfinden und sich inhaltlich mit Erinnerungsarbeit in der Migrationsgesellschaft auseinandersetzen. Außerdem möchten wir uns dem Thema Nachhaltigkeit und Digitalisierung widmen. Unsere letzte und zum Teil öffentliche Veranstaltung wird das Landesweite Arbeitstreffen sein, welches voraussichtlich am 25.11.2022 stattfinden wird.


Gespräch zu NS-Zwangsarbeit im Leipziger Umland – Forschung und Vermittlung in Taucha und Penig

 

Unsere öffentlichen Veranstaltungen starten auch in diesem Jahr online. Am 04.03.2022, 18 Uhr, laden wir ein zum Gespräch zu NS-Zwangsarbeit und dem Kriegsende im Leipziger Umland mit anschließender Diskussion.

 

Martin Clemens Winter (Historiker, wissenschaftlicher Mitarbeiter am Historischen Seminar der Universität Leipzig, forscht zu Unternehmenskultur, Zwangsarbeit und Massenmord beim Leipziger Rüstungskonzern Hugo Schneider AG, HASAG, im NS), Jan Sobe (Bürger_inneninitiative Gesicht zeigen – Netzwerk für Demokratisches Handeln) und Kristian Luda (SafT e.V.) sprechen zu ihren historischen Forschungen und gegenwärtiger Erinnerungsarbeit mit Fokus auf die HASAG in Taucha und das KZ-Außenlager Penig. Das Gespräch moderiert Anne Friebel (Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig). Die Veranstaltung wird via Zoom stattfinden und via YouTube live gestreamt. Die Zugangsdaten für eine Teilnahme via Zoom erreichen sLAG-Mitglieder über den Verteiler, den YouTube-Link veröffentlichen wir vor der Veranstaltung auf unserer Website, bei Facebook und Twitter.

 

Informationtafel am Ort des „Außenkommandos Penig“, Frauen-Außenlager des KZ Buchenwald (Bürger_inneninitiative Gesicht zeigen – Netzwerk für Demokratisches Handeln, 2020)


 

Neue Publikation über das KZ-Außenlager Penig

 

Die Bürger_inneninitiative Gesicht zeigen – Netzwerk für demokratisches Handeln hat in Zusammenarbeit mit Bon Courage e.V. die Broschüre „,Oft haben wir Gras gegessen.’ – Die Geschichte des Frauen-KZ-Außenlagers Penig“ veröffentlicht. Details zur Publikation haben wir online gestellt.

 

Titel der Broschüre (Bürger_inneninitiative Gesicht zeigen – Netzwerk für Demokratisches Handeln, 2022)


 

Unterstützung unserer Arbeit – Fördermitgliedschaft, Spenden, Grafikedition „Blätter der Erinnerung“

 

Unsere Arbeit braucht auch in diesem Jahr Unterstützung!

 

Wir freuen uns über neue Fördermitglieder, die uns mit Ihrem Beitrag bei der Finanzierung von Jahresprogrammen unterstützen sowie jede Spende:

 

Förderverein der sLAG
IBAN: DE03 8605 5592 1090 2278 72
BIC: WELADE8LXXX
Sparkasse Leipzig

 

Seit Dezember ist auch der Kauf einer Grafik aus der Edition „Blätter der Erinnerung“ eine Möglichkeit, uns zu unterstützen.

 

Die Grafik des ersten Blattes, ein Fünffarbensiebdruck mit dem Titel „Seht ihr? Sie marschieren wieder“, stammt von Frank Hiller und ist limitiert auf 25 Stück. Eine kleine Broschüre mit Informationen zum Preis und Erwerb ist unter https://slag-aus-ns.de/mitteilungen/grafikedition-2021/ abrufbar.


 

Erinnerungspolitik

 

Die sächsische Koalition hat Anfang des Jahres ihr „Gesamtkonzept gegen Rechtsextremismus“ veröffentlicht. Damit erfüllt sie einen Punkt aus dem Koalitionsvertrag, auf den die sächsische Zivilgesellschaft schon viele Jahre gewartet hat. Darin wird zum ersten Mal in Sachsen das Problemfeld Rechtsextremismus ressortübergreifend beschrieben und mit diversen Handlungsansätzen unterfüttert. Vieles davon existierte bereits oder wurde schon als einzelne Maßnahme von der Kenia-Koalition begonnen. Eine neue Qualität hat allerdings die Bewegung hin zu einem integrierten Gesamtkonzept, das hoffentlich inhaltlich, strukturell und finanziell weiter ausgebaut wird.

 

Parallel dazu gibt es auf Bundesebene ebenfalls Signale für eine Unterstützung der kleineren Initiativen und Erinnerungsorte. Die neue Staatsministerin für Kultur und Medien, Claudia Roth (BÜNDNIS90/DIE GRÜNEN) hat als eine ihrer ersten Amtshandlungen die KZ-Gedenkstätte Buchenwald besucht und die Bedeutung der Erinnerung an die NS-Verbrechen für ihr künftiges Handeln betont. Konkretisiert hat sie diesen Anspruch auf der Konferenz „24. Januar 1942. Was bleibt?“ zum 80. Jahrestag der Wannsee-Konferenz in Berlin und auf die Wichtigkeit der dezentralen Erinnerungslandschaft in Deutschland hingewiesen. Eine ähnliche Forderung hatte der Gedenkstättenverband, dessen Gründungsmitglied wir sind, schon im Vorfeld der Bundestagswahl gestellt.

 

Die künftigen Monate werden zeigen, inwieweit diese Vorhaben auf Bundes- und Landesebene umgesetzt werden. Wir werden diese Prozesse weiter verfolgen und die Interessen der Erinnerungsakteur*innen mit einbringen.


 

Termine

 

 

26.01.2022, 16:00 Uhr
sLAG-Speed-Meeting (nur für Mitglieder), Thema: Mitglieder-Projekte und sLAG-Programm 2022


28.01.2022
Antragfrist MONOM-Stiftung.


02.02.2022, 18:00 Uhr
AG Archivierung und Datenbanken (Infos zur Mitarbeit über info@slag-aus-ns.de)


28.02.-01.03.2022
Online-Seminar: Haltung zeigen! Argumentationstraining gegen diskriminierende Äußerungen, jeweils 17:00 – 20:00 Uhr
Teilnahmegebühr: 15 €
Anmeldung unter: https://wehnerwerk.de/bildung/angebot/22079/


28.02.-01.03.2022
Gedenkstättenfahrt: Buchenwald – Verfolgung und Terror gegen Minderheiten
Teilnahmegebühr: 150 €
Anmeldung unter: https://wehnerwerk.de/bildung/angebot/22023/


04.03.2022, 18:00 Uhr
Gespräch zu NS-Zwangsarbeit im Leipziger Umland – Forschung und Vermittlung in Taucha und Penig
Den YouTube-Link veröffentlichen wir vor der Veranstaltung auf unserer Website, bei Facebook und Twitter.


21.03.2022
Einsendeschluss Newsletter


24.03.2022, 17:00 Uhr
Online-Seminar: „Reichsbürger“: Wer sind sie? Wie gehe ich mit ihnen um? (bis 19:00 Uhr)
Teilnahmegebühr: 15 €
Anmeldung unter: https://wehnerwerk.de/bildung/angebot/22093/


30.03.2022, 16:00 Uhr
sLAG-Speed-Meeting (nur für Mitglieder), Thema: Fördermöglichkeiten


Verlängert bis 31.10.2022
Ausstellung DINGE UNSERER NACHBARN … GEBORGEN. Funde aus dem Kriegsgefangenenlager Zeithain
Ausstellungsort: Gedenkstätte Ehrenhain Zeithain, Zum Ehrenhain 1, 01619 Zeithain (Mo–Do 10–16 Uhr / Fr 10–14 Uhr / Sa, So und feiertags 10–16 Uhr)
Weitere Infos: zeitFORMEN

 

Links: Arbeitsbereich mit deponierten Funden links im Hintergrund. Rechts: Fragebögen und Arbeitsutensilien. Fotografien Carola Ilian, 2021 und Anke Binnewerg, VG Bild-Kunst 2021.


 

Tipp

 

Veranstaltungsreihe zur Diskussion und Überlegungen zu einem „Jüdischen Museum“ für Sachsen

01.03.2022, 19:00 Uhr
Jüdisches Leben präsentieren: Zur Diskussion um ein jüdisches Museum für Sachsen
Wie lässt sich jüdisches Leben in Geschichte und Gegenwart gerade in Sachsen am sinnvollsten für ein breites Publikum präsentieren? Und was macht ein Objekt, eine Geschichte, einen Ort oder eine Person überhaupt „jüdisch“? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion. Sie reflektieren dabei auch, welche Perspektiven auf die Herausforderungen der Gegenwart gerade die Beschäftigung mit dem „Jüdischen“ eröffnet.

 

Online-Podium:

 

  • Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnografischen Sammlungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
  • Dr. Christina Ludwig, Direktorin Stadtmuseum – Museen der Stadt Dresden
  • Valentina Marcenaro, Vorsitzende Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden e. V.
    Dr. Gunda Ulbricht, Bildungsreferentin HATiKVA e. V. Dresden

 


10.03.2022, 19:00 Uhr
Bürger*innenforum: Ein Jüdisches Museum für Sachsen in Dresden? – Offene Diskussionsrunde
Nach einer kurzen Einführung in den Themenkomplex können Teilnehmer*innen der Diskussion ihre Standpunkte zur Frage eines „Jüdischen Museums“ für Sachsen äußern. Braucht es also eine solche Einrichtung für Sachsen – und wenn ja, wo und in welcher Form? Was sollten Aus richtung, Inhalte, Objekte und Zielgruppen sein? Und über was müsste bei all diesen Überlegungen eigentlich noch gesprochen werden?


22.03.2022, 19:00 Uhr
Welche Orte stehen für welche Inhalte? Dresdner Standortdiskussionen für ein jüdisches Museum
Königsufer, Palais Oppenheim, Alter Leipziger Bahnhof, Neubau oder Augmented Reality – oder doch etwas ganz anderes? Die Diskussion um ein „Jüdisches Museum“ manifestiert sich in Dresden bislang vor allem in Standortdebatten. Die Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion erörtern die bisherigen Dresdner Standortvorschläge und weitere Perspektiven.

 

Online-Podium:

 

  • Anja Heckmann, Abteilungsleiterin im Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Dresden
  • Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden
  • Prof. Dr. E.h. Peter Kulka, Architekt (Dresden / Frankfurt a.M.)
  • Andreas Wohlfarth, Architekt, Präsident der Architektenkammer Sachsen

 

Für die Teilnahme an den Veranstaltungen der Reihe ist vorab eine Anmeldung per E-Mail an geschaeftsbereich-kultur@dresden.de erforderlich, der ZOOM-Link wird dann vor der Veranstaltung zugeschickt.

 

Mehr Informationen zum Thema und Standpunkte verschiedener Akteur*innen, die in den letzten Wochen im Kontext der Ausstellungsintervention „Rethinking Stadtgeschichte: Perspektiven jüdischer Geschichten und Gegenwarten“ im Blog des Stadtmuseums Dresden erschienen sind und weiterhin erscheinen werden, finden sich unter: https://www.blog-stadtmuseum-dresden.de/diskurs/