Wege einer kreativen Annäherung an ein bisher kaum erforschtes historisches Ereignis sind das Thema des Workshops von Barbara Lubich und Daniela Lehmann. Im Mittelpunkt steht der sogenannte Goehle-Werk-Prozess, der 1949 im Saal des damaligen Gemeinschaftshauses stattfand.
Wege einer kreativen Annäherung an ein bisher kaum erforschtes historisches Ereignis sind das Thema des Workshops von Barbara Lubich und Daniela Lehmann. Im Mittelpunkt steht der sogenannte Goehle-Werk-Prozess, der 1949 im Saal des damaligen Gemeinschaftshauses, heute Henny- Brenner-Saal, stattfand. Angeklagt waren der Fabrikdirektor und die Aufseherinnen der Zwangsarbeiter*innen, die im Goehle-Werk zwischen 1941 und 1945 Zünder bauen mussten. Die Presse begleitete den Prozess. Dabei entstanden Fotografien einer besonderen Situation: Passant*innen hielten sich in der Nähe des Saal-Eingangs auf. 20 Jahre später, im Jahr 1969, wurden die Angeklagten wieder befragt. Es entstanden Tonaufnahmen.
Welche Fragen stellten sich die Zuhörer*innen als sie den Prozess im Saal verfolgten, auf der Straße, in der Stadt? Wer waren sie? Welche Fragen stellten sich die Folgegenerationen? Wer sind wir?
Im Rahmen des Workshops nähern sich die Teilnehmer*innen dem historischen Material und der Umgebung. Außerdem wird die Skizze für das intergenerationelle Vermittlungsprojekt des Zentralwerks „DIENEUn. Arbeit wider das Unrecht“ vorgestellt, das 2025 mit einer Pilotphase beginnt.
Die italienische Filmemacherin Dr. Barbara Lubich promovierte in Neuer und Neuester Geschichte. Sie realisiert filmische und performative Arbeiten, deren Schwerpunkt oft bei der Beschäftigung mit Erinnerung, Aufarbeitung und Erinnerungskultur liegt.
Daniela Lehmann ist ausgebildete Tänzerin und absolvierte ihren M.A. in Choreografie an der Palucca Hochschule für Tanz Dresden. Sie arbeitet mit Vorliebe spartenübergreifend und ortsspezifisch.
Im Rahmen der gemeinsamen Arbeit „Die Tatsachen liegen auf dem Tisch“ begannen Lubich und Lehmann 2021 eine Auseinandersetzung mit dem Goehle-Werk-Prozess.
Die Veranstaltung findet im Rahmen des Erinnerungspolitischen Fachtags „Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung“ statt. Eine Teilnahme ist nur mit Anmeldung möglich.