Im KZ-Außenlager „Leipzig-Schönau“ waren ab Sommer 1944 etwa 500 ungarische Jüdinnen interniert.
Leipzig war ein wichtiges Zentrum der Rüstungsindustrie während des Zweiten Weltkriegs. Hier waren schon vor 1933 viele metallverarbeitende Unternehmen wie die Hugo Schneider Aktiengesellschaft (HASAG) oder die Allgemeine Transportanlagen-Gesellschaft (ATG) mit großen Produktionsstätten ansässig. Mit Kriegsbeginn stellten sie ihre Produktion auf Rüstungsgüter, vor allem Flugzeugteile, um. Dabei setzten sie zunächst vor allem ausländische zivile Zwangsarbeiter*innen und Kriegsgefangene ein. Ab 1943 wurde es „kriegswichtigen“ Betrieben außerdem möglich, KZ-Häftlinge zur Zwangsarbeit heranzuziehen. Ein System von KZ-Außenlagern entstand – eines davon in der Schönauer Lindenallee (heute Parkallee).
Im KZ-Außenlager „Leipzig-Schönau“ waren ab Sommer 1944 etwa 500 ungarische Jüdinnen interniert. Die Frauen und Mädchen mussten in der Flugzeugproduktion der ATG arbeiten. Das Lager unterstand bis Kriegsende als Außenlager dem KZ Buchenwald.
Am authentischen Ort des ehemaligen KZ-Außenlagers „Leipzig-Schönau“ werden wir uns dem Phänomen der Zwangsarbeit zunächst allgemein annähern. Anschließend erhalten die Teilnehmenden einen Einblick in den Lebens- und Arbeitsalltag der Häftlinge. Anhand von exemplarischen Biografien und Anschauungsmaterial begeben wir uns auf eine Spurensuche an einem Ort, der wenig Spuren bietet.
Quelle: Gedenkstätte für Zwangsarbeit