Die Fahrradtour erinnert an die Zwangsarbeit in der Braunkohleindustrie Böhlens. Dazu erfolgt eine Führung zu Arbeitsstätten, ehemaligen Lagern sowie zu heutigen Gedenk- und Erinnerungsorten.
Die Kleinstadt Böhlen im Süden von Leipzig hat bis zur heutigen Zeit eine große Bedeutung für die Braunkohlenindustrie. So auch in der Zeit des „Dritten Reichs“ zwischen 1933 und 1945, als hier zur Vorbereitung und Durchführung der deutschen Angriffskriege Benzin und andere Produkte für die Kriegs- und Rüstungsindustrie gewonnen wurden. Diese Anlagen wurden von der Braunkohlen-Benzin AG (BRABAG) und der Aktiengesellschaft Sächsische Werke (ASW) betrieben. Dabei kamen auch bis zu 8.000 Kriegsgefangene, Zwangsarbeiter und KZ-Häftlinge aus allen Teilen Europas zum Einsatz. Mehrere Hundert von ihnen überlebten die schwere und gefährliche Arbeit und die menschenunwürdigen Lebensbedingungen nicht. Viele fielen NS-Verbrechen zum Opfer.
Die Fahrradtour erinnert an die Zwangsarbeit in der Braunkohleindustrie Böhlens. Dazu erfolgt eine Führung zu Arbeitsstätten, ehemaligen Lagern sowie zu heutigen Gedenk- und Erinnerungsorten. Einführend wird zuerst die Bedeutung des Rüstungsstandortes Böhlen und der Braunkohlenförderung erläutert. Danach werden die Lebensumstände der Zwangsarbeiter beleuchtet. In einer weiteren Station wird das differenzierte Lagersystem aus Kriegsgefangenen-, Zwangsarbeits-, Arbeitserziehungs- und KZ-Außenlagern erläutert. Abschließend erfolgt ein Besuch des Ehrenhains am Kraftwerk Lippendorf, der letzten Ruhestätte für die Opfer der Zwangsarbeit in Böhlen.
Die Radtour endet nach ungefähr zwei Stunden und knapp 15 Kilometern am Bahnhof in Böhlen.
Achtung: Die Tour führt teilweise über unbefestigte Wege und steile Anstiege. Bei schlechtem Wetter fällt die Fahrradtour aus.
Anbindung mit öffentlichen Verkehrsmitteln:
aus Borna: S4 Richtung Leipzig
aus Neukieritzsch: S4 und S5 Richtung Leipzig / Halle
aus Leipzig / Markkleeberg: S4 und S5 Richtung Borna / Altenburg
Quelle: Gedenkstätte für Zwangsarbeit