2023 jährt sich der Übergang von der demokratisch verfassten Weimarer Republik zum nationalsozialistischen Regime zum 90. Mal. Mit den verschiedenen Veranstaltungen in unserem Themenjahr „1933 – Wege in die Diktatur“ haben wir Aspekte der Machtübertragung an die Nationalsozialisten und deren gewaltsame Machtdurchsetzung beleuchtet. Der neunte Erinnerungspolitische Fachtag fokussiert als Abschluss des Themenjahrs nochmals auf das Ende der noch jungen Weimarer Republik und fragt nach den gesellschaftlichen und politischen Dynamiken ihres Scheiterns: Welche „Kipp-Punkte“ sind 1933 und davor auszumachen? Erwachsen aus der historischen Analyse des Scheiterns der Weimarer Republik Fragestellungen mit einer gegenwärtigen Perspektive, die den Blick für die aktuellen Gefahren der Demokratie schärfen können?
(Denk-)Ansätze zur Krisenbewältigung, die auf eine autoritäre Staatsführung zielen sowie Elemente der NS-Ideologie wie Antisemitismus, Antiromaismus, Rassismus und Sozialchauvinismus, sind weiterhin und vermehrt Teil der gesellschaftlichen und politischen Diskurse in Deutschland sowie handlungsleitend für Angriffe auf unsere plurale Gesellschaft und deren institutionelle Verfasstheit. Nicht zuletzt kommt es vermehrt zu Angriffen auf NS-Erinnerungs- und Gedenkstätten, die als Orte des aktiven Lernens und der Auseinandersetzung mit den NS-Verbrechen wichtige Stützen einer demokratischen Erinnerungskultur sind. Mittels Vorträgen und Austauschformaten loten wir auf dem diesjährigen Fachtag aus, wie diesen Herausforderungen begegnet werden kann und welche Perspektiven sich für unsere praktische Arbeit ergeben.
Der Fachtag ist eine Kooperation der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit Nationalsozialismus mit dem Else-Frenkel-Brunswik-Institut.
Wir bitten um Anmeldung mit Angabe zum gewünschten Thementisch bis zum 10.11.2023 unter info@slag-aus-ns.de. Die Teilnahme ist kostenfrei. Für einen Mittagsimbiss (vegetarisch/vegan) ist gesorgt. Der Fachtag ist ausgebucht!
Veranstaltungsort: Salles de Pologne | Hainstraße 16/18 | 04109 Leipzig
Veranstaltungsflyer: Download (pdf)
09:00 Uhr Ankunft | Anmeldung
10:00 Uhr Begrüßung | Tagesprogramm
10:30 Uhr Vorträge
Prof. Dr. Mike Schmeitzner (Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung e.V.):
„Die nationalsozialistische ‚Machtergreifung‘ in Sachsen 1933. Voraussetzungen – Akteure – Widerstände“
Prof. Dr. Oliver Decker (Direktor Else-Frenkel-Brunswik-Instituts für Demokratieforschung an der Universität Leipzig):
„1933 ist nicht 2023? Autoritäre Sehnsüchte als Herausforderung für eine demokratische Gesellschaft“
12:30 Uhr Mittagspause
13:30 Uhr Thementische
I / „Das Wissen um Geschichte – unverzichtbare Grundlage demokratischen Handelns?!“
Input und Moderation: Dr. Justus H. Ulbricht (Historiker, Dresden) AUSGEBUCHT!
II / „Geschichtliche Erfahrungen der Solidarität – Grundlagenarbeit für eine Handreichung und eine Videoproduktion“
Input und Moderation: Uwe Hirschfeld (politisch-kultureller Bildner, sLAG, Dresden)
III / „#histotok – Erinnern an Nationalsozialismus und Holocaust auf TikTok?“
Input und Moderation: Anja Neubert (Universität Leipzig, Historisches Seminar, Lehreinheit Geschichtsdidaktik)
IV / „Antiziganistisches ‚Wissen‘ als Produkt und Argument behördlicher Praxis – Quellenbasierte/ quellenkritische Diskussion“
Input und Moderation: Alexander Rode (Fachnetzwerk Antiziganismus/Antiromaismus bei Weiterdenken e.V. – Heinrich Böll Stiftung Sachsen)
15:30 Uhr Kaffeepause
16:00 Uhr Fishbowl
„Herausforderungen und Perspektiven einer demokratischen Erinnerungskultur“
17:00 Uhr Ende
Tagesmoderation: Solvejg Höppner (Kulturbüro Sachen e.V., sLAG)
Veranstaltungsort:
Salles de Pologne | Hainstraße 16/18 | 04109 Leipzig (Klingel „Veranstaltungen“, Fahrstuhl vorhanden)
Anreise:
Straßenbahn: Linien: 1, 3, 4, 7, 9, 12, 14,15 bis Haltestelle Goerdelerring, anschließend ca. 200 m Fußweg
Regional- und Fernzugverkehr über den nahe gelegenen Hauptbahnhof
Parken:
Parkhaus in den Höfen am Brühl: Höfe am Brühl, Brühl 1, 04109 Leipzig
Entfernung zum „Salles de Pologne“ ca. 100 m
Tiefgarage Marktgalerie: Thomasgasse 2, 04109 Leipzig
Entfernung zum „Salles de Pologne“ ca. 200 m
Gestaltung Plakat- und Flyermotiv: Patricia Vester
Layout Flyer: Franziska Frenzel
Diese Maßnahme wird mitfinanziert mit Steuermitteln auf Grundlage des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.