Vor welchen Herausforderungen steht eine demokratische Erinnerungskultur? Welche Chancen und Perspektiven ergeben sich künftig für eine kritische Erinnerungsarbeit?
Die Auseinandersetzung mit der NS-Vergangenheit findet an vielen Orten statt: in Gedenkstätten, an Schulen, in sozialen Zentren, in Familien, in der Öffentlichkeit und am Arbeitsplatz. Schuld- und Abwehrkomplexe der deutschen Nachkriegsgesellschaft(en) mischen sich mit kritisch-selbstreflexivem Aufarbeitungsinteresse und dem Wunsch „aus der Geschichte zu lernen“. Während in Gedenkstätten, Dokumenationszentren und zivilgesellschaftlichen Initiativen kontinuierlich politisch-historische Bildungsarbeit mit zunehmend diversen Zielgruppen geleistet wird, müssen sie mit häufig unzureichenden finanziellen Mitteln und Ressourcen kämpfen. Gleichzeitig sollen sie – vor allem nach antisemitischen Vorfällen, rassistischen Ausschreitungen und rechtem Terror – eine Vielzahl an „demokratischen Dienstleistungen“ erfüllen und Menschen vor Ungleichwertigkeitsideologien immunisieren. Doch ist das realistisch? Vor welchen Herausforderungen steht eine demokratische Erinnerungskultur? Welche Chancen und Perspektiven ergeben sich künftig für eine kritische Erinnerungsarbeit?
Moderation: Dr. Martin Clemens Winter (Universität Leipzig, Historisches Seminar)
Die Veranstaltung ist Teil der Reihe „Demokratie. Geschichte. Schreiben. – Politische Teilhabe und demokratische Bewegungen in und über Sachsen hinaus“.
Eine Veranstaltung der sLAG in Kooperation mit dem Historischen Seminar der Universität Leipzig; gefördert durch die Alfred Landecker Foundation