Drei Podiumsdiskussionen und eine offene Diskussionsrunde widmen sich dem Thema „Jüdisches Museum für Sachsen“.
Seit einigen Jahren werden in Dresden Überlegungen für ein „Jüdisches Museum für Sachsen“ angestellt. Der Dresdner Stadtrat nahm diese Impulse auf und beschloss am 22. April 2021, die Gründung eines überregional angelegten „Jüdischen Museums“ in Dresden zu forcieren und mögliche Standorte prüfen zu lassen. Zeitlich parallel hat der Leipziger Stadtrat einen ähnlichen Beschluss gefasst, wodurch die Aktualität des Themas für Sachsen unterstrichen wird.
Das Dresdner Stadtmuseum greift das Thema Jüdisches Leben als Teil der Stadtgeschichte in einer Intervention „Rethinking Stadtgeschichte: Perspektiven jüdischer Geschichten und Gegenwarten“ in der Dauerausstellung auf. Im begleitenden Blog zur Intervention „Rethinking Stadtgeschichte“ im Stadtmuseum Dresden kommen in Zusammenarbeit mit dem Historiker Daniel Ristau seit Oktober 2021 Akteur*innen zu Wort, die sich den grundlegenden und inhaltlichen Herausforderungen des Themas zuwenden, teils auch konkrete Umsetzungsformen und Standorte vorschlagen.
Um die öffentliche Diskussion zu verstetigen, finden ab Ende Januar bis ins Frühjahr drei Podiumsdiskussionen und eine offene Diskussionsrunde als digitale Veranstaltungen statt. Geplant sind im weiteren Verlauf des Jahres außerdem Vorträge internationaler Experten.
Jüdisches (im) Museum? Überlegungen und Diskussionen in Sachsen – Programm:
24. Januar 2022, 19:00 Uhr
Braucht Sachsen ein jüdisches Museum?
Bislang gibt es in Sachsen kein „Jüdisches Museum“, wohl aber viele Orte, an denen die vielfältigen Facetten vergangenen und gegenwärtigen jüdischen Lebens präsent sind – darunter neben den Einrichtungen der jüdischen Gemeinden – Museen, Archive und Bibliotheken, Erinnerungsorte und Gedenkstätten sowie Kultureinrichtungen und Vereine. Braucht Sachsen also ein eigenes „Jüdisches Museum“? Und welche Inhalte und Objekte könnte eine solche Einrichtung für wen vermitteln?
Online-Podium
Dr. Thomas Feist, Beauftragter der Sächsischen Staatsregierung für das Jüdische Leben
Michael Hurshell, Vorsitzender Jüdische Gemeinde zu Dresden
Annekatrin Klepsch, Bürgermeisterin Kultur und Tourismus der Landeshauptstadt Dresden
Dr. Christina Ludwig, Direktorin Stadtmuseum – Museen der Stadt Dresden
Agnes Scharnetzky, Wissenschaftlerin an der TU Dresden und Stadträtin
Eine Voranmeldung per E-Mail bitte bis Freitag, 21.01.2022 unter geschaeftsbereich-kultur@dresden.de ist erforderlich, danach wird der Link für die Veranstaltung übermittelt.
Update – der Videomitschnitt ist inzwischen online abrufbar:
https://www.blog-stadtmuseum-dresden.de/podiumsdiskussion-braucht-sachsen-ein-judisches-museum/
1. März 2022, 19:00 Uhr
Jüdisches Leben präsentieren: Zur Diskussion um ein jüdisches Museum für Sachsen
Wie lässt sich jüdisches Leben in Geschichte und Gegenwart gerade in Sachsen am sinnvollsten für ein breites Publikum präsentieren? Und was macht ein Objekt, eine Geschichte, einen Ort oder eine Person überhaupt „jüdisch“? Mit diesen Fragen beschäftigen sich die Teilnehmerinnen der Podiumsdiskussion. Sie reflektieren dabei auch, welche Perspektiven auf die Herausforderungen der Gegenwart gerade die Beschäftigung mit dem „Jüdischen“ eröffnet.
Online-Podium
Léontine Meijer-van Mensch, Direktorin der Staatlichen Ethnografischen Sammlungen der Staatlichen Kunstsammlungen Dresden
Dr. Christina Ludwig, Direktorin Stadtmuseum – Museen der Stadt Dresden
Valentina Marcenaro, Vorsitzende Jüdische Musik- und Theaterwoche Dresden e. V.
Dr. Gunda Ulbricht, Bildungsreferentin HATiKVA e. V. Dresden
10. März 2022, 19:00 Uhr
Bürger*innenforum: Ein Jüdisches Museum für Sachsen in Dresden? – Offene Diskussionsrunde
Nach einer kurzen Einführung in den Themenkomplex können Teilnehmer*innen der Diskussion ihre Standpunkte zur Frage eines „Jüdischen Museums“ für Sachsen äußern. Braucht es also eine solche Einrichtung für Sachsen – und wenn ja, wo und in welcher Form? Was sollten Ausrichtung, Inhalte, Objekte und Zielgruppen sein? Und über was müsste bei all diesen Überlegungen eigentlich noch gesprochen werden?
22. März 2022, 19:00 Uhr
Welche Orte stehen für welche Inhalte? Dresdner Standortdiskussionen für ein jüdisches Museum
Königsufer, Palais Oppenheim, Alter Leipziger Bahnhof, Neubau oder Augmented Reality – oder doch etwas ganz anderes? Die Diskussion um ein „Jüdisches Museum“ manifestiert sich in Dresden bislang vor allem in Standortdebatten. Die Teilnehmer*innen der Podiumsdiskussion erörtern die bisherigen Dresdner Standortvorschläge und weitere Perspektiven.
Online-Podium
Anja Heckmann, Abteilungsleiterin im Stadtplanungsamt der Landeshauptstadt Dresden
Dr. David Klein, Leiter des Amtes für Kultur und Denkmalschutz der Landeshauptstadt Dresden
Prof. Dr. E.h. Peter Kulka, Architekt (Dresden / Frankfurt a.M.)
Andreas Wohlfarth, Architekt, Präsident der Architektenkammer Sachsen
Moderation aller Veranstaltungen: Oliver Reinhard, stellvertretender Feuilleton-Chef der Sächsischen Zeitung
Eine Voranmeldung ist für die jeweilige Veranstaltung per E-Mail unter geschaeftsbereich-kultur@dresden.de erforderlich, danach wird der Link für die Veranstaltung übermittelt.