Rückblick Erinnerungspolitischer Fachtag 2024

13.11.2024

Am 08.11. fand der Erinnerungspolitische Fachtag unter dem Titel „Sicht|Felder. Kunst, Gedächtnis und Erinnerung“ im Zentralwerk Dresden statt. Zum zehnjährigen Jubiläum der Veranstaltungsreihe rückten wir in Kooperation mit der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und dem Zentralwerk das Zusammenspiel von Kunst und Erinnerungskultur in den Fokus. Der Mix aus Vorträgen, Workshops, Projektpräsentationen und künstlerischen Darbietungen bot den rund 80 Teilnehmer*innen ein bereicherndes Programm, das vielfältige Perspektiven auf das Erinnern eröffnete.

 

 

Begrüßung mit den Veranstalter*innen  (v.l.n.r.) Dr. Markus Pieper (StSG), Dr. Barbara Lubich (Zentralwerk) und Jane Wegewitz (sLAG)

 

Der Tag begann mit einem Einführungsvortrag von Prof. Dr. Stefanie Endlich, die anhand vieler Beispiele über Ansätze und Konzepte der bildenden Kunst im öffentlichen Raum sprach. Ihre Ausführungen zu Denkmälern und Erinnerungszeichen verdeutlichten, wie sehr sich Konzepte des Erinnerns in den letzten Jahrzehnten verändert haben.

 

Prof. Dr. Stefanie Endlich

 

Nanne Buurman beleuchtete im anschließenden Vortrag kritisch die Geschichte der „documenta“ und ihre Verstrickungen in die NS-Vergangenheit. Eindringlich zeigte sie auf, wie auch Kunstinstitutionen auf historische Narrative einwirken.

 

Nanne Buurman

 

Der Nachmittag bot vier von Künstlerinnen angeleitete Workshops, die zur kreativen Auseinandersetzung mit Geschichte anregten und Raum für persönliche und gemeinsame Reflexionen boten.

 

Workshop „Die Bilder kommen zurück“

 

Workshop „Aus Publikumssicht“

 

Workshop „Auf den Spuren der Rom*nja und Sint*ezze im Nationalsozialismus“

 

Im Workshop „Visuelle Gestaltung für die Erinnerungspraxis“ lag der Fokus auf der Entwicklung von Materialien für zukünftige Erinnerungsprojekte. Hier entstanden erste Entwürfe für kreative Gedenkformen, die 2025 zum Einsatz kommen sollen.

 

Workshop „Visuelle Gestaltung für die Erinnerungspraxis“

 

Mit kurzen Präsentationen ab 16 Uhr stellten Netzwerkmitglieder und Künstler*innen aktuelle und vergangene Projekte vor, u.a. Susan Donath ein Filmprojekt zur Geschichte der Synagogen von Dresden, Ústí nad Labem (CZ), Teplice (CZ) und Opole (Polen), Gunda Ulbricht von HATiKVA den „Jüdischen Kulturpfad in Dresden“ und Alina Gündel (AKuBiZ) „Schwalbe II“ zum Thema NS-Zwangsarbeit in der Sächsischen Schweiz. Ein Überblick über alle Projekte (nebst der Kontakte), die präsentiert wurden, findet sich hier.

 

Florian Heller und Ronja Kindler bei der Projektpräsentation von „Sounds of Resistance“

 

Das Jubiläumsprogramm wurde durch ein abwechslungsreiches Rahmenprogramm abgerundet: Ein Theaterstück, zwei Ausstellungseröffnungen und die Performance „Third Skin“ von Ana Lessing Menjibar – eine multisensorische Auseinandersetzung mit Familientraumata, politischen Widerstand und transgenerationalen Wunden. Eine Besprechung der Performance ist auf der Website Tanznetz erschienen, das Programm des Fachtags und der rahmenden Veranstaltungen kann hier (Download online-Version des Flyers) nachgelesen werden.

 

© Stefanie Endlich


 
Wir danken unseren Kooperationspartner*innen sowie unseren Mitveranstalter*innen, der Stiftung Sächsische Gedenkstätten und dem Zentralwerk (mit allen Helfer*innen), der Moderatorin Dr. Caroline Förster, den Referent*innen, den Teilnehmer*innen sowie allen anderen, die dieses bereichernde und inspirierende Jubiläum des Erinnerungspolitischen Fachtags ermöglicht haben.

 

Fotos: René Jungnickel / sLAG