Rückblick auf die Fachtagung „Das Gerücht über die anderen #4 – Die lange Geschichte von Ressentiments und Sozialchauvinismus“

15.12.2025

Am 24. Oktober 2025 wurde das Goethe-Institut in Dresden zum Treffpunkt für 54 engagierte Fachkräfte der Jugend- und Sozialarbeit sowie der Erinnerungskultur, die sich im Rahmen der Tagung „Das Gerücht über die anderen #4“ mit Ressentiments, Sozialchauvinismus und sozialer Ungleichheit auseinandersetzten.
 
Ausgangspunkt war die klare Erkenntnis: Abwertungen von Armut, Herkunft und sozialem Status prägen den Alltag vieler Menschen – und stellen uns immer wieder vor große Herausforderungen. In den Keynotes am Vormittag spannten vier Referent:innen einen eindrucksvollen Bogen von autoritären Sozialbildern der AfD (Hannah Eitel, Weiterdenken) über Antiziganismus (Natalia Fomina, Wissenschaftlerin und Autorin) und Mythen des Wirtschaftswunders (Zachary Gallant, Autor und Journalist) bis hin zu Obdachlosenfeindlichkeit (Lucius Teidelbaum, Publizist).
 
Zur Mittagszeit wurde es persönlicher: In einem dialogischen Format gewährte Maja Steinhaus (politische Bildungsreferentin und Gewerkschaftsaktivistin) Einblicke in politische und gewerkschaftliche Organisierung und machte Mut zur eigenen Positionierung.
 
Am Nachmittag ging es in die Praxis: In drei sehr unterschiedlichen, aber gleichermaßen intensiven Workshops setzten sich die Teilnehmenden kreativ, analytisch und emotional mit Klassismus, biografischer Prägung sowie gesellschaftlichen Leistungs- und Arbeitsbildern auseinander – mit historischen Objekten, klarer Theoriearbeit und körperlich-aktivierendem Bildertheater. Viele nahmen konkrete Methoden mit, die sich in der praktischen Arbeit einsetzen lassen.
Der Tag endete mit einem gemeinsamen Abschlusspanel, in dem deutlich wurde: Der Bedarf an Austausch, Fortbildung und Material ist groß. Die Tagung hat nicht nur Wissen vermittelt, sondern Vernetzung ermöglicht, Sicherheit im Umgang mit schwierigen Themen gestärkt und neue Handlungsspielräume eröffnet.
 
Unterm Strich war die Fachtagung fachlich stark, praxisnah und inspirierend – und ein wichtiger Impuls für eine demokratische, diskriminierungskritische und sozial gerechte Jugendarbeit.
 
Foto: HATiKVA


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