Am gestrigen Dienstag stellte die Stiftungsratsvorsitzende Frau Staatsministerin Klepsch den neuen Geschäftsführer der Stiftung Sächsische Gedenkstätten Dr. Markus Pieper der Öffentlichkeit vor. Pieper tritt am 1. September 2021 die Nachfolge von Siegfried Reiprich an.
Daniela Schmohl, Sprecherin der sächsischen Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG) und Mitglied des Stiftungsrats, stellt hierzu fest:
Wir gratulieren Dr. Markus Pieper zu diesem neuen Amt und wünschen ihm viel Erfolg. Auf ihn kommt eine herausfordernde Aufgabe zu: er muss die Stiftung inhaltlich und strukturell neu aufstellen und gleichzeitig moderierend in die sächsische Erinnerungslandschaft hineinwirken. Wir bieten unsere Zusammenarbeit an und hoffen, dass damit ein neues geschichtspolitisches Kapitel in Sachsen aufgeschlagen wird. Es wäre wünschenswert, dass Pieper den vom derzeitigen kommissarischen Geschäftsführer, Sven Riesel, eingeschlagenen Weg der unvoreingenommenen Kommunikation auf Augenhöhe fortführt.“
Die Forschung und Erinnerungsarbeit zur NS-Geschichte in Sachsen muss zukünftig personell gestärkt und finanziell aufgewertet werden. Es ist dringend notwendig, dass sich die Stiftung konzeptionell weiterentwickelt, um eine moderne Gedenkstättenarbeit und eine zeitgemäße historisch-politische Bildungsarbeit ermöglichen zu können. Dies erscheint angesichts der Herausforderungen erstarkender antisemitischer und rassistischer Verschwörungserzählungen im Zuge der Corona-Pandemie dringender denn je geboten. Die sLAG erwartet vom neuen Geschäftsführer einen transparenten und partizipativen Entwicklungsprozess der Stiftung. Daran sollten die Gedenkstätten, Erinnerungsinitiativen und engagierten Einzelpersonen in geeigneter Weise auch über den Rahmen der stiftungseigenen Gedenkstätten hinaus beteiligt werden.