Dr.-Margarete-Blank-Gedenkstätte Panitzsch e.V.

16.09.2020

Margarete Blank wurde vor 118 Jahren geboren und starb unter dem Fallbeil vor 74 Jahren. Sie ist gerade einmal 44 Jahre alt geworden. Alle, die sich etwas näher mit ihrer Biografie beschäftigen, sind beeindruckt von der Persönlichkeit der Ärztin. Als sie am 14. Juli 1944 zum Gestapoverhör nach Leipzig fuhr, konnte sie nicht ahnen, dass sie nie wieder in ihr Häuschen nach Panitzsch (Ortsteil von Borsdorf) zurückkehren würde. Der “Pilz“ wie das kleine Holzhaus wegen der Dachform bis heute bezeichnet wird, hat eine wechselvolle Geschichte erlebt. Es war 1929 von Margarete und ihrer Schwester, Freunden und Medizinkollegen auf freiem Feld errichtet worden.

 

 

Nach Kriegsende lebten Umsiedler im Haus und in den 50er Jahren wurde es als Jugendheim genutzt. Die Gemeinde Panitzsch verkaufte das Haus dann später an einen Privatmann. Schwester und Schwager von Margarete Blank erwarben das Haus unter großen finanziellen Anstrengungen zurück. Sie erinnerten die Gemeinde an die Lebensgeschichte der Ärztin. 1959 machte schließlich Schwester Eleonore das Haus der Gemeinde zum Geschenk. In der Schenkungsurkunde wurde festgehalten, dass das Haus nie abgerissen werden dürfe und immer als Ort der Erinnerung an Margarete Blank zu nutzen ist. Nachdem aber 1970 die Gemeinde gegen den Schenkungsvertrag verstoßen und das Haus verkauft hatte, musste der Verkauf nach energischem Protest von Eleonore Behrsing rückgängig gemacht werden. 1975 wurde schließlich ein kleiner Gedenkraum im Haus eingerichtet.1990 drohte erneuter Verkauf, konnte aber durch den damaligen Amtsleiter im Kulturamt verhindert werden.

 

Seit 1995 hatte der von Charlotte Zeitschel gegründete Förderverein das Haus in Pacht und nutzte es entsprechend den Schenkungsbedingungen als Gedenk- und Begegnungsstätte. Nach dem Tod von Charlotte Zeitschel, die unter dem Dach des Fördervereins auch die Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig gründete und sich als Vorsitzende bleibende Verdienste erworben hat, arbeitete eine kleine Arbeitsgruppe im Blank-Haus. 2012/13 wurde mit der notwendigen äußeren und inneren Sanierung des Hauses, die die Neugestaltung des Gedenkraumes, die Nutzung der weiteren Räume des Hauses für Veranstaltungen und die Gestaltung der Außenanlagen einbezieht, begonnen. Die zur Verfügung gestellten Mittel, vor allem von der Gemeinde, reichten dafür nicht aus. Gefördert wurde bisher im Rahmen des Fördervereins die größere Gedenkstätte für Zwangsarbeit in Leipzig. Da auch die Aufgaben beider Gedenkstätten immer spezifischer wurden, wurde im November 2019 ein eigenständiger Verein „Dr.-Margarete-Blank-Gedenkstätte Panitzsch e. V.“ gegründet, dessen Ziel der Aufbau einer antifaschistischen Erholungs- / Begegnungsstätte ist, wo die Erinnerung bewahrt wird und das Gedenken in die nächste Generation getragen wird. (2020)

 

Kontakt:

Dr.-Margarete-Blank-Gedenkstätte Panitzsch e. V.
Dr.-Margarete-Blank-Straße 9
04451 Borsdorf

 

Postadresse:
Dr.-Margarete-Blank-Gedenkstätte Panitzsch e. V.
c/o Dr. Petra Lau
Dorfstraße 37b
04451 Borsdorf OT Zweenfurth

 

Ansprechpartner*in: Dr. Petra Lau, Lars Klaus Aßhauer
Telefon/Fax: 034291-20912
Mobil: 0177-320 25 59
E-Mail: kontakt@margarete-blank-gedenkstaette.de

 

http://www.margarete-blank-gedenkstaette.de

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