
Eine Ausstellung künstlerischer Arbeiten von Studierenden, die sich seit 2024 forschend mit dem Alten Leipziger Bahnhof Dresden auseinander setzen.
Vom 5. Dezember 2025 bis 6. Januar 2026 zeigt der Fachbereich Kunstpädagogik/-didaktik der Universität Potsdam in enger Kooperation mit dem Förderkreis Alter Leipziger Bahnhof e.V. Dresden unter kuratorischer Leitung von Drin. phil. Antje Winkler, die Ausstellung »UnSeen«. Präsentiert werden künstlerische Arbeiten von Studierenden der Universität Potsdam, die sich im Rahmen von Seminaren seit 2024 forschend mit dem Alten Leipziger Bahnhof in Dresden – einem NS-Täter*innenort der Deportationen – auseinandergesetzt haben. Hinzu kommen künstlerische Arbeiten von Studierenden der Brandenburgischen-Technischen Universität Cottbus-Senftenberg, die sich auch seminaristisch zum einen im
Primarstufenbereich und im Fachbereich Soziale Arbeit mit »Erinnerungskultur und Kunst« dem Novemberpogrom in Senftenberg 1938 sowie mit rassistischen Morden in Brandenburg in der BRD der 1990er Jahre befassten.
„UnSeen“ versteht sich als Artistic-Research-Projekt und als offenes Forum für Dialog, Reflexion und künstlerisch-ästhetische Bildung – an einem Ort, der Fragen herausfordert und der ein künstlerisch-ästhetisches Denkhandeln für eine plurale und zeitgenössische Erinnerungskultur fokussiert. Eine zentrale Fragestellung ist, wie künstlerische Forschung zur ästhetischen Bildung, zur historischen Reflexion und zu einer pluralen bzw. zeitgenössischen Erinnerungskultur beitragen kann und zugleich das Unsichtbare sichtbar macht sowie neue Perspektiven und Zugänge auf Täterschaft, Erinnerung und Gegenwart eröffnen.
Mitwirkende & Künstler*innen:
Nilgün Corogil, Uriel Klein, Yannik Krüger-Jacoby, Stefanie Hinz, Denise Koroll, Antonia Jenkel, Anja Jatschek, Laura Domnik, Linda Amanda Gerstner, Lisa-Marie Kuhnt, Mathilda Binguel, Juana Beuster, Klara Bittner, Johanna Blumhagen, Matilda Dertmann, Janina Kurda, Loreta Loxha, Alexa Schaarwächter, Anna Nguyen, Launora Shala-Zinserling, Sophia Sickel, Antje Winkler
Unterstützer*innen & Critical Friends:
Claudia Jerzak, Timm Stafe, Dieter Gaitzsch, Antje Meichsner, Aletta Beck, Christine Woditschka
Förderer:
Universität Potsdam, Förderkreis Alter Leipziger Bahnhof e.V., BDK Landesverband Berlin, Künstlervereinigung blaueFABRIK e.V.
Eröffnung:
4. Dezember 2025, 18 Uhr
Begleitprogramm zur Eröffnung:
Zum Auftakt der Ausstellungen „UnSeen“ diskutieren Expert*innen mit unterschiedlichen Perspektiven aus Kunst, Pädagogik und Geschichtsforschung: Wie kann man von Kunst aus Erinnern erfahren und lernen? Welche Rolle spielt ästhetische Forschung, wenn es darum geht, Geschichte sicht- und verhandelbar zu machen – besonders – die – von Orten, die lange verdrängt wurden? Ausgangspunkt sind die Erfahrungen der Studierenden der Universität Potsdam, die sich im Blockseminar „Eingedenken“ (1.–5.12.2025, Dresden) mit dem Alten Leipziger Bahnhof – einem NS-Täter*innenort – künstlerisch forschend auseinandergesetzt haben.
Diskutiert wird, wie künstlerische Praxis zur Gestaltung einer zeitgenössischen, pluralen Erinnerungskultur beitragen kann: Welche Formen des Durcharbeitens und Sichtbarmachens eröffnen künstlerische Prozesse? Wie lässt sich Erinnerung durch Kunst im Unterricht, an historischen Orten oder im Stadtraum erfahrbar machen? Und welche Chancen bietet die Verbindung von ästhetischer, historischer und pädagogischer Perspektive für eine kritische Bildungspraxis heute?
17 Uhr Kurator*innenführung durch die Ausstellung „UnSeen“
18 Uhr Begrüßung: Studierende der Uni Potsdam im FB Kunstpädagogik
Podium:
Marion Kahnemann Künstlerin, Installation im öffentlichen Raum „Drei Gedenkorte in Dresden“ (2007)
Marcel Kröner Kunstlehrer, Ausstellung des LK Kunst „Übergangene Steine“ im Schloß Schönhausen (2024), LK-Kunst-Projekt „Auf der Suche nach Walter Benjamin“ (2023)
Aletta Beck Historikerin, Förderkreis Alter Leipziger Bahnhof e.V.
Moderation:
Drin. phil. Antje Winkler, Kunstpädagogik Uni Potsdam
Drin. phil. Antje Winkler ist Kunstpädagogin und arbeitet seit 2023 an der Universität Potsdam im Bereich Lehramt Kunst. Ihr Interesse gilt einer kritischen und zeitgenössischen Kunstdidaktik und -pädagogik. Künstlerisch arbeitet sie u.a. an Lecture-Performances, 2020 z.B. an „Deborah geht dazwischen“ für den Performance Garten 7 (Köln).
Details: Vernissage UnSeen