Ausstellungseröffnung „Colditz im Capa. Das Gefangenenlager“

01.09.2025 17:00 Uhr, Capa-Haus, Jahnallee 61, 04177 Leipzig

Dieses Projekt ist aus dem Erinnerungspolitischen Fachtag der sLAG 2023 in Leipzig und dem Zusammentreffen von Schloss Colditz, Netzwerk Jüdisches Leben e.V. und Capa-Haus Leipzig, vertreten durch die CAPA Culture gGmbH, hervorgegangen. Das Capa-Haus Leipzig und Schloss Colditz tauschen 80 Jahre nach der Befreiung durch US-amerikanische Truppen ikonische Bilder miteinander aus. Robert Capas Fotografien der Befreiung Leipzigs sind im Schloss Colditz zu sehen und die Fotos der in Colditz inhaftierten Offiziere des berühmten Sonderlagers Oflag IV C werden zum ersten Mal außerhalb des Schlosses und in Leipzig gezeigt.
 
Die Ausstellung „Colditz im Capa. Das Gefangenenlager “ ist vom 2. September bis 28. November 2025 im Capa-Haus, Jahnallee 61, 04177 Leipzig, zu sehen. Geöffnet ist sie Dienstag bis Freitag von 11 bis 16 Uhr und jeden 3. Sonntag im Monat (11 bis 16 Uhr), der Eintritt ist frei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich.
 
Zur Eröffnung am 1. September (17.00 bis 20.00 Uhr ) gibt Regina Thiede, Museologin von Schloss Colditz, Einblicke in die Entstehung der Ausstellung und die Bedeutung der gezeigten historischen Aufnahmen der in Colditz inhaftierten Offiziere des berühmten Sonderlagers Oflag IV C, die erstmals außerhalb des Schlosses und in Leipzig gezeigt werden.
 
Während des Zweiten Weltkrieges war Schloss Colditz als „Oflag IV C“ Sonderlager für Mehrfachausbrecher und Prominente. Es galt als ausbruchsicher bei den Bewachern – und als Fluchtakademie bei den Gefangenen. Denn jeder gescheiterte Fluchtversuch brachte neues Wissen um Fluchtwege und Grenzkontrollen mit zurück zu den Kameraden. So wurden die Fluchten immer waghalsiger und es gelangen 31 „homeruns“ von unzähligen Versuchen.
 
Der Colditzer Fotograf Johannes Lange lichtete im Auftrag der Wehrmacht das Lagerleben, Nachstellungen der Fluchten und vor allem die Offiziere selbst ab. Im Schloss Colditz waren Theaterspiel, Sportwettkampf und Spaziergänge möglich. Denn die Offiziere mussten keine Zwangsarbeit leisten, wurden von Geheimdiensten unterstützt und hatten Zeit, Fluchtpläne zu entwickeln. Geheime Tunnel und Radios, ein Segelflugzeug, gefälschte Uniformen, Ausweise und Pappgewehre zeugen von spektakulären Fluchtversuchen. Schloss Colditz avancierte nach dem Krieg durch Filme und Bücher zu einer Legende der Militärgeschichte, die in Großbritannien und den Niederlanden berühmt ist, in Deutschland dagegen nahezu unbekannt.
 
Die Sonderausstellung „Colditz im Capa. Das Gefangenenlager“ bringt eine Auswahl der Colditzer historischen Fluchthilfsmittel und Fotos ins Capa-Haus Leipzig. Die Fotos erzählen auch vom Kriegsende und der Befreiung des Schlosses durch die US-Armee am 16. April 1945 – zwei Tage bevor Robert Capa die Befreiung Leipzigs mit seiner Kamera dokumentierte.

Plakat: ©Schloss Colditz/CAPA Culture gGmbH