Vernetzungsworkshop: „Stätten der NS-Zwangsarbeit in Nordböhmen und Sachsen“

05.10.2024 09:30 Uhr, Filozofická fakulta, Pasteurova 13, Raum A 313 (3. Stock), Ústí nad Labem,

Für Samstag, den 5. Oktober 2024 laden die Jan-Evangelista-Purkyně-Universität Ústí nad Labem (UJEP), das Archäologische Institut der Akademie der Wissenschaften der Tschechischen Republik in Prag (ArÚ), die Stiftung Sächsische Gedenkstätten (StSG), die sächsische Landesarbeitsgemeinschaft Auseinandersetzung mit dem Nationalsozialismus (sLAG), die Gedenkstätte für Zwangsarbeit Leipzig (GfZL) und das Hannah-Arendt-Institut für Totalitarismusforschung (HAIT) in Zusammenarbeit mit dem Landesamt für Archäologie (LfA) und dem Landesamt für Denkmalpflege Sachsen (LfD) zum Vernetzungstreffen „Stätten der NS-Zwangsarbeit in Nordböhmen und Sachsen“ nach Ústí nad Labem ein.
 
Gastgeber des Treffens ist die Universität Ústí nad Labem in Nordböhmen. Ziel des Workshops ist es, die grenzüberschreitenden Kontakte zwischen Sachsen und Nordböhmen zu vertiefen. Diese Regionen sind zwar durch das Erzgebirgsmassiv getrennt, waren aber während der NS-Zeit seit 1938 wirtschaftlich eng verflochten. Der Reichtum an Bodenschätzen sowie die Verlagerung von Rüstungsbetrieben führte im Laufe des Zweiten Weltkriegs auf beiden Seiten zu einer Ausweitung erzwungener Arbeit und zu einem Ausbau des Lagersystems, an dem in Böhmen nach dem Zweiten Weltkrieg angeknüpft wurde.
 
An dem Workshop nehmen deutsche wie tschechische Wissenschaftler*innen, Denkmalpfleger*innen und zivilgesellschaftliche Akteur*innen teil, die sich seit langem mit diesem Thema im Erzgebirge befassen. Neben der Teilnahme an Vorträgen besteht auch die Möglichkeit zu einer Posterpräsentation. Vorgestellt werden können u.a. studentische Aktivitäten mehrerer Universitäten und Hochschulen in der Tschechischen Republik sowie Projekte aus Sachsen. Beabsichtigt ist, dass bilaterale Partnerschaften intensiviert und zu einer systematischen Zusammenarbeit ausgebaut werden können. Die Workshopsprachen sind Deutsch und Englisch.
 
Den Abschluss des Workshops bildet eine Exkursion zu einem unterirdischen Werk in Rabštejn (Rabenstein), wo Häftlinge eines Außenlagers des KZ Flossenbürg zur Produktion von Flugzeugen für die Firma Weserflug GmbH eingesetzt wurden. Dort wurde u. a. einer der ersten Hubschrauber des Typs Focke-Angelis Fa-223 hergestellt. Feste Schuhe, warme Kleidung und eine Taschenlampe werden empfohlen.
 
Die Exkursion soll mit einem gemeinsamen Bus erfolgen. Nach der Rückkehr nach Ústí nad Labem besteht die Möglichkeit, Austausch und Diskussionen in einem Kaffeehaus oder in einer Bierstube fortzusetzen.
 


09:30 Uhr Ankommen


 
10:00 Uhr Grußworte
Václav Drška, Dekan der Philosophischen Fakultät, UJEP
Jan Mařík, Direktor, ArÚ Praha
Sven Riesel, Stiftung Sächsische Gedenkstätten

10:20 Uhr Jan Hasil (ArÚ Praha – OFU Bamberg), Stand und Perspektiven
der Zwangsarbeitsarchäologie in Böhmen

10:40 Uhr Petr Hasil (ZČU Pilsen – ArÚ Praha), Orte der Zwangsarbeit aus
der Perspektive der Industriearchäologie

11:00 Uhr Petr Pijáček (Verein Političtí vězni), So called Řetízkárna at the
slave labour camp Rovnost

11:20 Uhr Pavel Vařeka (ZČU Pilsen), Buchpräsentation „Überreste von
Lagern des nationalsozialistischen und kommunistischen
Totalitarismus in Westböhmen“
 


11:40 Uhr Kaffeepause


 
12:00 Uhr Thomas Trajkovits (LfD) und Michael Strobel (LfA), NS-Zwangslager
als Gegenstand der sächsischen Denkmalpflege

12:20 Uhr Isabel Panek (GfZL) und Sven Riesel (StSG), Vernetzung und
Förderung ehrenamtlichen Engagements zur NS-Zwangsarbeit
in Sachsen

12:40 Uhr Diskussion


13:00 Uhr Mittagspause


14:00 Uhr Exkursion


18:00 Uhr Veranstaltungsende


 
Anmeldung bitte bis spätestens 15.09.2024 per E-Mail an:
veranstaltungen@stsg.de

 
Bitte geben Sie bereits bei der Anmeldung an, ob Sie Ihre Aktivitäten oder Initiative mit einem Poster vorstellen wollen, ob Sie an der Exkursion teilnehmen werden und ob Sie eine Mitfahrgelegenheit ab Dresden oder Leipzig in Anspruch nehmen möchten.